Im vergangenen Jahr gab es eine grosse Zahl von Force-Majeure-Meldungen für Verpackungskunststoffe.
Die Rohstoffpreise stiegen dadurch rasant, die Herstellung von Kunststoffverpackungen geriet teilweise ins Stocken, die Leidtragenden waren die Kunststoffverpackungsersteller und die abpackende Industrie. Die deutsche Branchenorganisation IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen hatte damals in verschiedenen öffentlichen Stellungnahmen zu dieser Thematik darauf hingewiesen, dass Rohstoffproduzenten und Verarbeitern besser kooperien müssten, um soclhe Entwicklungen zu verhindern.
Nunsei ein positiver Anfang für die Kooperationen gemacht worden, meldet die IK. IK-Präsident Roland Roth traf Javier Constante, Commercial Vice President Dow Packaging & Specialty Plastics EMEA, zu einem Gespräch am Dow-Standort Horgen am Zürichsee. Am Treffen waren Roth und Constante sich einig, dass nur gemeinsam die Zukunft der Kunststoffindustrie erfolgreich gestaltet werden kann.
„Hersteller und Verarbeiter sind lange Zeit getrennte Wege gegangen“, sagt Roland Roth. „Wir müssen nun dafür Sorge tragen, dass sich die Spannungen, die wir 2015 erlebt haben, Stichwort Force Majeure, nicht wiederholen. Unsere Industrie sollte zusammenhalten.“ In diesem Zusammenhang betonte Roland Roth auch noch einmal die Bedeutung des Standortes Europa: „Wir brauchen ein Bekenntnis zur Verlässlichkeit unserer Produktionsversorgungen, zu den Kapazitäten in Europa und der Intention, Innovationen in Europa weiter zu unterstützen.“ Javier Constante bekräftigte dieses Anliegen: „Wir glauben, dass die Verpackungsbranche in Europa weiter wachsen wird. Dabei ist Europa nicht nur ein Absatzmarkt, sondern vor allem ein innovativer Produktionsstandort. Wir sehen die Zukunft positiv und planen, die Kapazitäten zu halten und dem Markt neue Produkte anzubieten.“
Einig waren sich Roth und Constante auch bei der Zusammenarbeit von Rohstoffherstellern und Verarbeitern in Bezug auf das zu Unrecht oft negativ besetzte Image der Industrie. „Wir sehen aktuell ein Missverhältnis zwischen emotionalen Reaktionen auf Umweltbelastungen durch Kunststoff und den Fakten, die häufig genau das Gegenteil belegen und zeigen, welchen hohen Nutzen Kunststoff hat“, so Javier Constante.
Um sich in Zukunft stärker Gehör in der Gesellschaft zu verschaffen, setzen beide Seiten auch auf Kooperation zwischen den Verbänden.