Im vergangenen Jahr informierte der Verpackungshersteller STI
Group in Lauterbach, Deutschland, dass er in seinem Displaywerk
Grebenhain bis zu 110 von 400 Stellen abbauen wolle (PA-Meldung vom
5.11.2014). Jetzt vereinbarte das Unternehmen mit dem Betriebsrat
und der zuständigen Gewerkschaft einen Kompromiss, durch den der
Stellenabbau komplett vermieden werden kann. Dieser sieht einen
Verzicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die
Jahressonderzahlung für 2015, 2016 und 2017 vor, dafür sichert die
Unternehmensführung eine Beschäftigungsgarantie für die gesamte
Belegschaft bis Ende 2018 zu. Bereits ausgesprochene Kündigungen
werden zurückgezogen. Die entsprechende Betriebsvereinbarung wurde
am 4. September unterzeichnet. Für die STI Group unterschrieb
Geschäftsführer Dr. Tom Giessler den Vertrag, für die Arbeitnehmer
der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Michael Blösser und
der ver.di Bereichsleiter Tarifpolitik, Industrie, Verlage, Druck
und Papier, Andreas Fröhlich.
Dr. Giessler sagte, dass sein Geschäftsführungskollege Aleksandar
Stojanovic, in der Gruppe zuständig für Vertrieb und Marketing, und
er immer wieder die Notwendigkeit von Einsparungen für den
Fortbestand des Werkes und auch den Erfolg der STI Group betont
hätten. Nun freue er sich, dass der Betriebsrat und auch die
Gewerkschaft den Angeboten der STI Group für die Einsparungen
zugestimmt haben. Den Rückhalt der Belegschaft zu diesem Umdenken
versicherte sich die Arbeitnehmervertretung in einer
Betriebsversammlung am 26. August, bei der es ein eindeutiges Votum
für die Zugeständnisse gegeben habe.
Auch die neue Betriebsvereinbarung ist laut Giessler nur ein Teil
der Massnahmen zu Standortsicherung. Ein Freiwilligen-Programm
biete Mitarbeitern die Möglichkeit, das Unternehmen gegen eine
Abfindung zu verlassen. Die Vergrösserung der Offsetdruckerei am
STI-Standort Lauterbach werde vorangetrieben, um notwendige
Synergieeffekte zu erreichen. Zudem werde auch zukünftig ein Teil
der Display-Endfertigung von einem Dienstleister in Tschechien
übernommen.
In der neu geschlossenen Betriebsvereinbarung wurde auch die
Umsetzung des Investitionsprogrammes für den Standort Grebenhain
fixiert. Danach soll im vierten Quartal 2015 in eine neue
Klebemaschine installiert und Anfang 2016 der Digitaldruckbereich
mit Installation einer digitalen Fertigungslinie ausgeweitet
werden. Die STI Group produziert Verpackungen- und POS-Lösungen.
Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete 2014 mit rund 2.000
Mitarbeitern einen Umsatz von über 290 Mio. Euro. sie ist mit dem
Verkaufsbüro STI Gustav Stabernack GmbH in Basel in der Schweiz
vertreten.
Link zur Pack aktuell-Meldung vom 5. November 2014:
/news/unternehmen/2014/11/5/sti-group-baut-display-standort-in-d-grebenhain-zum-digitaldruckzentrum-um-%E2%80%93-rund-110-arbeitsplaetze-werden-abgebaut.aspx