Die Berliner Stadtreinigung (BSR) und der Chemiekonzern BASF mit
Sitz in D-Ludwigshafen haben ein gemeinsames Pilotprojekt zur
Nutzung von Biobeuteln aus dem kompostierbaren Kunststoff Ecovio FS
abgeschlossen. Über 21.000 Haushalte in den Berliner Stadtteilen
Hellersdorf und Prenzlauer Berg erhielten im September 2011 je ein
Testpaket mit zehn Biobeuteln. Darüber hinaus wurde 3.700
Haushalten in Hellersdorf zusätzlich ein Vorsortierbehältnis für
die Küche zur Verfügung gestellt, um die Sammlung des Bioabfalls
weiter zu vereinfachen. Rund 80 Prozent der befragten Bürger waren
mit den Beuteln zur Bioabfallsammlung zufrieden. Knapp 30 Prozent
der Befragten hatten den Bioabfall wegen verschmutzter
Sammelbehälter bisher nicht regelmässig getrennt, 23 Prozent wegen
des unangenehmen Geruchs. Die Zahl der Fehlwürfe, also der
konventionellen, nicht-abbaubaren Beutel in der Biotonne, ging
während des Testeinsatzes der Biobeutel deutlich zurück. In
Prenzlauer Berg sank die Fehlwurfquote um 37 Prozent, in
Hellersdorf um bis zu 67 Prozent. Die Menge an gesammeltem
Bioabfall entwickelte sich während des Projekts positiv und stieg
im vierten Quartal 2011 um etwa 10 Prozent. Das ist eine Zunahme
entgegen der üblichen saisonalen Trends: Im Vergleichszeitraum sank
die Bioabfallmenge in anderen Berliner Stadtteilen um 20
Prozent.
Bei dem bioabbaubaren Kunststoff Ecovio FS handelt es sich um eine
Neuentwicklung der BASF: Das Material entsteht aus dem teilweise
biobasierten Kunststoff (Polyester) Ecoflex FS und PLA
(Polymilchsäure), die fermentativ aus Maisstärke gewonnen wird.
Durch diese Kombination bestehen die Beutel im Berliner
Pilotprojekt überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen. Ähnlich wie
der Bioabfall selbst wird Ecovio von Mikroorganismen mit Hilfe von
Enzymen abgebaut.