Zuviel Information auf der Verpackung frustriert Konsumenten und
hält sie vom Kauf des Produktes ab. Zu diesem Ergebnis kommt die
Hamburger Designagentur Solutions Branding & Design Companies
AG auf Grund einer Studie an 150 Verpackungen. Über Erfolg oder
Misserfolg einer Verpackung entscheiden am Regal zwei bis drei
Sekunden, sagen Hirnforscher. In dieser Zeit können die Verbraucher
durchschnittlich 3,7 bis 4,3 Informationen aufnehmen, sagt die
Marken- und Designberatung Solutions. Die Agentur leitet diese
Erkenntnis aus einer Studie ab, in der in 59 Interviews insgesamt
150 Verpackungen unterschiedlicher Marken und Hersteller aus den
Bereichen Food und Non Food auf ihre Wirksamkeit untersucht
wurden.
Die Produkte wiesen dabei zwischen vier und 14 Botschaften von
Logo, Slogan und Bildern bis zu Nutzen, Portionsangaben und
Anwendungshinweisen auf. Im Schnitt waren dabei drei Bilder
integriert sowie drei bis fünf Nutzen beschrieben. Im Bereich Food
enthielten 30 Produkte im Mittel sechs Informationen, aber 50
Produkte durchschnittlich zwölf Informationen. Im Bereich Non Food
waren es 30 Produkte mit fünf Informationen auf der Verpackung. 40
Produkte lagen dagegen mit elf Informationen deutlich höher.
Die meisten Produkte überfordern mit ihrer Informationsfülle das
Aufnahmevermögen der Konsumenten, schliesst die Agentur und
vermutet, dass viele Anbieter auf ihrer Verpackung lieber ungenau
blieben, um ja keinen möglichen Nutzer zu verprellen. Die Folge sei
die Frustration der Kunden, die die beabsichtigte Differenzierung
der Informationen nicht nachvollziehen könnten. Dadurch bliebe der
Produktnutzen nebulös, in vielen Fällen hätten die Probanden die
Marken verwechselt.
Als Gegenmittel empfiehlt die Agentur Deutlichkeit und eine klare
strategische Informationshierarchie. Der Fokus in der Gestaltung
solle auf den exakt definierenden Kategorien "Marke", "Bezeichnung"
und "Hauptnutzen" liegen.
Insbesondere bei der Einführung neuer, vom Konsumenten noch nicht
"gelernter" Produkte, könne die Überforderung zum Nichtkauf führen.
Was nicht verstanden wird, bleibt eben im Regal liegen, so
Solutions.