Die BASF und
das Feinpappenwerk Gebr. Schuster GmbH & Co. KG in
D-Hebertshausen haben zusammen eine Lösung für eine kombinierte
Migrations- und Fettbarriere auf Recyclingkarton entwickelt. An
einer Migrationsbarriere für Recyclingkarton arbeiten derzeit
mehrere Firmen, Lösungen haben zum Beispiel Smurfit Kappa und
Mayr-Melnhof vorgestellt (Pack aktuell berichtete). Die Lösung von
BASF und Schuster bietet den Angaben nach zusätzlich zur
Migrations- eine Fettbarriere. In einem
Extrusions-Beschichtungsverfahren wird der Biokunststoff Ecovio PS
1606 von BASF auf Recyclingkarton von Schuster aufgebracht. Dadurch
wird es laut BASF möglich, den Anteil recycelter Papierfasern in
Fastfood-Verpackungen zu erhöhen und diese gleichzeitig industriell
kompostierbar zu machen.
Basis
dafür ist die Verwendung des Biokunststoffs Ecovio PS 1606 als
Barriereschicht auf dem Karton. Der Kunststoff ist gemäß
Amerikanischem Standard ASTM 6400 und Europäischer Norm EN 13432
biobasiert und biologisch abbaubar. Die auf dem Karton aufgebrachte
Kunststoffschicht ist um ein Vielfaches dünner als ein menschliches
Haar und verleiht der Verpackung einen Schutz vor möglicher
Migration unerwünschter Stoffe, bei gleichzeitig hoher Fett- und
Flüssigkeitsdichte. So hergestellte Kartonverpackungen sind zu über
90% biobasiert, recyclingfähig und auch industriell
kompostierbar.
Hintergrund der
Entwicklung
Die Verwendung
von Recyclingkarton für Fastfood-Verpackungen wird dadurch
eingeschränkt, dass Stoffe aus der Verpackung in das Lebensmittel
übergehen können, insbesondere Druckfarbenreste, die beim Recyceln
der Papierfasern nicht vollständig entfernt werden. Wenn aus
solchen Recyclingfasern hergestellte Kartons für
Lebensmittelverpackungen verwendet werden, können Rückstände vom
Karton in die Lebensmittel übergehen, vor allem wenn die
Lebensmittel heiss abgepackt werden oder fettig oder flüssig sind.
Deshalb werden Fastfood-Verpackungen bislang überwiegend aus
Frischfasermaterialien hergestellt.
Eine
Studie des Kantonalen Labors in Zürich aus dem Jahre 2011 hat
gezeigt, dass es bei Fastfood-Verpackungen mit Migrationspotenzial
zu nennenswerten Übergängen von unerwünschten Stoffen in das
Nahrungsmittel kommen kann. Hier bietet Ecovio PS 1606 als
Beschichtung auf aus recycelten Fasern hergestellten
Fastfood-Verpackungen einen Schutz. Messungen bei einem
unabhängigen Lebensmittellabor haben gezeigt, dass es keine
Übergänge von Kontaminanten aus der recyclingfaserbasierten
Verpackung in heisse, fettige oder flüssige Lebensmittel
gibt.
BASF
Die BASF ist
ein global tätiges Chemieunternehmen mit Hauptsitz in
D-Ludwigshafen. In der Schweiz ist der Konzern in grossem Umfang
präsent, da er 2009 die Basler Firma Ciba Spezialitätenchemie
übernommen hatte. BASF erzielte 2013 einen Umsatz von rund 74 Mrd.
Euro und beschäftigt mehr als 112.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London
(BFA) und Zürich (AN).
Feinpappenwerk Gebr.
Schuster GmbH & Co. KG
Schuster-Karton ist ein vor 115 Jahren
gegründetes Familienunternehmen mit Sitz in Hebertshausen in der
Nähe von München. Das Werk produziert ca. 45.000 t/a ungestrichenen
Recyclingkarton aus 100% Altpapier (GK, UD, UT).
www.schuster-karton.de
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