Um einen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen, hat Multivac APET+ entwickelt, ein Kunststoff-Monomaterial für nachhaltige Tiefziehverpackungen, das ohne zusätzliche Siegelschicht auskommt. Es ist sortenrein und lässt sich recyceln.
Ein weiterer Vorteil: Aus dem Material dürfen neue Lebensmittelverpackungen entstehen. Keine Selbstverständlichkeit. Verboten ist diese Wiederverwendung beispielsweise bei Polypropylen (PP), einer der häufigsten Kunststoffe im Lebensmittelbereich. Multivac engagiert sich zudem bei R-Cycle –eine Initiative, die nach technischen Lösungen sucht, die Zusammensetzung von Kunststoffen maschinell erkennbar zu machen. Denkbar ist beispielsweise eine Datenbank, in der Kunststoffhersteller die Mixturen hinterlegen. Über einen QR-Code auf der Folie könnten Recyclinganlagen auf die Daten zugreifen, das Material identifizieren und sortenrein trennen.
Die Kreislaufwirtschaft kann also starten? Nicht ganz. Das Problem: In Müllsortierungsanlagen existieren keine Scanner, die recyclingfähigen Kunststoff im Müllstrom erkennen könnten. Bislang ist das Volumen des recyclingfähigen Monomaterials für eine Investition in die Systeme zu gering. Ein Henne-Ei-Problem. Es geht um die Frage, wer den ersten Schritt macht, um einen Roll-out der Technologie zu ermöglichen. „Um die Nachhaltigkeit von Kunststoffverpackungen zu stärken, gehen wir mit unseren Entwicklungsbemühungen in Vorleistung“, unterstreicht Traumann. „Die Kreislaufwirtschaft kann allerdings nur dann wirklich in die Gänge kommen, wenn auch andere Stakeholder der Recyclingkette mitziehen – besonders die Recyclingbetriebe. Hier sollte die Politik dringend Anreize für das Kunststoffrecycling schaffen. Denn es macht auch für die Lebensmittelindustrie keinen Sinn, in umweltfreundliche Verpackungen zu investieren, wenn sie am Ende doch nur in der Müllverbrennung landen.“
Die deutsche Multivac Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG mit Sitz in Wolfertschwenden ist mit der Multivac Export AG in Hünenberg ZG in der Schweiz vertreten.