Am 15. Mai hatte die
österreichische Mayr Melnhof Karton AG (MM) in ihren Bericht zum
ersten Quartal 2015 über ihren guten Start ins laufende
Geschäftsjahr berichtet. Am 22. Mai informierte der Karton- und
Faltschachtelkonzern, dass das Faltschachtelwerk in Gunskirchen,
Oberösterreich, geschlossen und die Produktion zum
Faltschachtelwerk Wien verlagert wird. Die beiden Werke gehören zur
MM-Tochter MM Packaging Austria. Betroffen sind 135 Mitarbeitende,
einem Viertel davon soll ein Arbeitsplatz in Wien angeboten werden.
Rund hundert Stellen gehen verloren. Gespräche mit der
Arbeitnehmervertretung hätten bereits begonnen. Ein Sozialplan
werde ausgearbeitet. Die Produktionsverlagerung zum grösseren
Standort Wien ermögliche dessen Absicherung als
Hochleistungsstandort, lautet die Begründung.
Das Werk in Gunskirchen besteht seit 1969 und gehört seit 2006
vollständig zu MM, die sukzessive die Anteile von der früheren
Besitzerfamilie Schausberger übernommen hatte. Laut
österreichischen Medien hatte die Produktion dort aber seit
längerem Verluste geschrieben und die Belegschaft am Standort sei
schon seit mehren Jahren reduziert worden. 2010 seien dort noch 225
Mitarbeitende tätig gewesen.
MM hatte im ersten Quartal 2015 den Überschuss gegenüber dem
Vorjahresquartal um 10,6 Prozent von 32,1 auf 35,5 Millionen Euro
gesteigert. Der Konzernumsatz legte um knapp zwei Prozent auf 533,9
Mio. Euro zu.