Insolvenz bei der Folag AG

Insolvenz bei der Folag AG

Die Folag AG hat per 23. September Insolvenz angemeldet. Die Firma mit Standorten in Sempach und Burgdorf produziert Verpackungsfolien und flexible Verpackungen. Gespräche zur Übernahme von Kernteilen der Produktion und eines Teils der Mitarbeitenden der Folag AG aus der Insolvenz durch eine Auffanggesellschaft sind den Angaben nach bereits im Gang. Ziel sei die Rettung von 50 bis 60 Arbeitsplätzen, gegenwärtig hat die Folag 145 Mitarbeitende. Als Ursachen der Insolvenz nennt das exportorientierte Unternehmen seit 2011 anhaltende Schwierigkeiten im Euro-Raum, die Währungskrise, zunehmenden Margendruck sowie die enorm gestiegenen Rohstoffpreise.

Als exportorientiertes Unternehmen sei die Folag seit 2011 von den Schwierigkeiten im Euro-Raum und seit Januar vom Währungsschock und dem dadurch bedingten Margennachlass betroffen. Zur heutigen Situation habe schliesslich die Preisentwicklung bei den Rohstoffen geführt. Allein zwischen März und Juli 2015 seien die Preise um 50 Prozent gestiegen. Hinzu sei eine künstliche Verknappung gekommen. Diese habe dazu geführt, dass nur noch ein Teil der für die Produktion benötigten Rohstoffe verfügbar war. Dadurch habe die Folag rund 25 Prozent der bereits vorhandenen Aufträge nicht mehr ausführen konnte. Dies wiederum habe zu einem entsprechenden Umsatzrückgang und damit zu weiteren Substanzverlusten geführt. Weil das Unternehmen bereits ohne grosse Substanz in die aktuelle Wirtschaftskrise geraten sei, habe es nun auf die anhaltend negative Entwicklung reagieren müsssen. Laut Verwaltungsratspräsident Christian Krapf gab es seit längerer Zeit Gespräche des Managements und Verwaltungsrates mit Banken, den Aktionären und weiteren externen Investoren. Mit der nun geplanten Auffanggesellschaft sollen innerhalb der nächsten Tage Teile der Folag AG gerettet werden.
 
Die 145 Mitarbeitenden der Folag AG verlieren ihre Stelle. Mit Hilfe der geplanten Auffanggesellschaft sollen 50 bis 60 Arbeitsplätze gerettet werden. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Amtsstellen und Behörden ist eingeleitet, damit die Mitarbeitenden eine Anlaufstelle für ihre Betreuung und die Stellenvermittlung haben.

CEO Erich Steiner nennt die Betriebsschliessung einen schweren Schlag für die Regionen Sempach und Burgdorf als Produktions- und Arbeitsstandorte: "Mit dem Konkurs der Folag AG geht ein Traditionsunternehmen, das 1969 vom damaligen Gründer Candid Burkart mit viel Unternehmertum aufgebaut wurde, unter. Unsere Firma war in der Branche ein Begriff für Qualität und Innovation. Ich muss mich mit grossem Bedauern von tollen Mitarbeitenden trennen. Trotz der grossen Schwierigkeiten gab es durch unsere immensen Anstrengungen immer wieder Anlass zur Hoffnung. Aber einen Betrieb kann man nur mit der nötigen finanziellen Substanz weiterführen, und diese ist leider nicht mehr gegeben. Ich hoffe sehr, dass alle Mitarbeitenden in der Region wieder gute Arbeitgeber finden. Ich selber bin auch stark in der Region verwurzelt und tue alles dafür, dass wenigstens ein Teil der Arbeitsplätze erhalten werden kann."

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