Wie kann ein Faltschachtelproduzent oder Akzidenzdrucker, der kleinere bis mittlere Auflagenhöhen verarbeitet, Kunden gewinnen und halten? Dieser Frage stand im Mittelpunkt der Packaging Days, die die Heidelberger Druckmaschinen AG Mitte November am Standort Wiesloch-Walldorf durchführte.
Über 150 Besucher aus Europa, dem Mittleren Osten, Afrika und Südamerika erlebten dort die Vorstellung der neuen Bogenstanze MK Easymatrix 106 CS und des Offline-Inspektionssystems MK Qmini 420/550, die laut Heidelberg auf kleine bis mittlere Auflagen abgestimmt sind. Diese Maschinen sind weitere Produkte aus der Zusammenarbeit zwischen Heidelberg und seinem chinesischen Partner Masterwork Machinery Co. (MK).
MK Easymatrix 106 CS
Heidelberg hat den Angaben zufolge bereits 8 Bogenstanzen MK Easymatrix 106 CS verkauft. Die acht Maschinen seien in Europa, Asien, Lateinamerika und im mittleren Osten installiert. Eine grosse Nachfrage gebe es ebenfalls aus Asien. Als Einstiegsmaschine richte sich die Easymatrix auch an Akzidenzdrucker, die ihre Stanz- und Prägeanwendungen in die eigene Wertschöpfungskette holen wollen und sich so von Fremdvergaben unabhängig machen.
Die MK Easymatrix 106 CS stanzt und prägt mit einer Laufleistung von 7.700 Bogen in der Stunde. Als Pluspunkte nennt Heidelberg schnelles Rüsten, Non-Stopp-Verarbeitung und Auslage mit Sicherheitseinrichtung. So kann der Bediener einen Bogen bei laufender Maschine entnehmen und überprüfen, ohne die Produktion zu stoppen. Vertrieb und Service erfolgt über Heidelberg.
Die MK Easymatrix 106 CS baut auf der MK Promatrix 106 CS auf, die Heidelberg seit Anfang dieses Jahres vertreibt. Bereits zehn Kunden haben Von der MK Promatrix 106 CS wurden bisher zehn Maschinen installiert, etliche davon in Europa.
Offline Inspektionssystem MK Qmini 420/550
Eine weitere an den Packaging Days gezeigte Neuheit war das Offline Inspektionssystem MK Qmini 420/550. das Heidelberg unter anderem für den Pharma- und im Luxusgüterbereich mit hohen Anforderungen an Qualität und durchgängige Sicherheit empfiehlt. Heutige Inline-Überprüfungssysteme hätten Grenzen hinsichtlich Folienanwendungen oder geprägten Stellen. Das Offline Inspektionssystem MK Qmini 420/550 schliesse diese Lücke. Das MK Qmini prüfe die Druckqualität, sowie auch die Prägung, die Folien- und Hologrammposition und die Rückseite des Bogens. Dazu werden verschiedene Lichtquellen und bis zu vier Kameras eingesetzt. Die Maschine wählt automatisch die benötigte Kombination aus Lichtquellen und Kameras. Die patentierte Lichtquellentechnologie sei einzigartig im Markt und ermögliche eine Prüfung mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120.000 Schachteln pro Stunde.
Die so geprüften Schachteln können dann in der Faltschachtelklebemaschine Diana weiterverarbeitet werden. Dies wurde bei den Packaging Days mit der Diana Smart 80 und der Diana X 115 gezeigt. Erstmalig wurden für die Baureihe Diana Smart neue Optionen vorgestellt, wie beispielsweise das Aufrichteschachtel-Modul, das Vierpunkt- und Sechspunktschachteln ermöglicht. Somit können mit der Diana Smart 80 Prozent aller gängigen Faltschachteln produziert werden.
Partnerschaft Heidelberg und MK
Aus der Partnerschaft zwischen MK und Heidelberg ist neben der MK Promatrix und der MK Easymatrix beispielsweise auch eine Heissfolienprägemaschine entstanden, die bereits in Polen installiert wurde. Nun gebe es Folgeaufträge in Frankreich und Italien. Anwendungen für Veredelungen sind stark nachgefragt, so dass weitere Folienmaschinen folgen werden, wie beispielsweise die MK Duopress, die in einem Arbeitsgang Folien aufbringen und stanzen kann. Zur Drupa 2016 weitere neue Produkte aus der Partnerschaft zu sehen sein. werden Heidelberg an den Packaging Days ankündigte.
Heidelberg ist in der Schweiz mit der Tochtergesellschaft Heidelberg Schweiz AG in Bern vertreten.klebemaschine Diana Smart 80 kann durch neue Optionen, wie beispielsweise das Aufrichteschachtel-Modul, das Vierpunkt- und Sechspunktschachteln ermöglicht, nun 80 Prozent aller gängigen Faltschachteln produzieren.