Am heutigen 1. Juli feiert die Gerhard Schubert GmbH ihr 50-jähriges Jubiläum am Firmenhauptsitz in Crailsheim.
Firmengründer Gerhard Schubert (77) hat in den letzten 50 Jahren mit seinen Ideen und Entwicklungen den Verpackungsmaschinenbau nachhaltig geprägt. So stellte Schubert 1981 mit „Roby“ den ersten Verpackungsroboter der Welt vor und sorgte mit der Entwicklung des Pick-and-Place-Roboters SNC-F2, der auf der Interpack 1987 Premiere hatte, wesentlich für den Durchbruch von robotisierten Verpackungsmaschinen. Dank dieser und weiterer Entwicklungen gilt die Firma gilt heute als Pionierin im Verpackungsmaschinenbau. Schubert Maschinen sind auch in der Schweiz stark vertreten. Über die NST Diener GmbH, die seit übe r 40 Jahren die Vertretung der Schubert in der Schweiz und Liechtenstein inne hatte, wurden über 100 Schubert-Anlagen in der Schweiz installiert. Mit dem heutigen 1. Juli gibt die NST Diner GmbH die Schubert- Vertretung aus Altersgründen ab der Markt Schweiz wird vom Hauptsitz Crailsheim aus betreut (Pack aktuell berichtete).
An der heutigen Jubiläumsfeier in einer der Hallen am Firmensitz in Crailsheim werden rund 1500 Gäste erwartet. Eingeladen sind alle Mitarbeiter und ihre Familien, dazu Gäste aus Wirtschaft und Politik.
Rückblick auf 50 Jahre Schubert
Gegründet im Jahr 1966 entwickelte sich das Unternehmen zum Marktführer für digitale Verpackungsmaschinen. Heute beschäftigt der in zweiter Generation geführte Anlagenbauer rund 1.100 Personen.
Die Entstehungsgeschichte geht zurück auf die Vision von Gerhard Schubert in den 1960er Jahren, eine Verpackungsmaschine im Baukastenprinzip zu erfinden. 1966 gründete er sein Unternehmen und setzte den ersten Meilenstein: die Schachtelaufrichte- und Klebemaschine (SKA), die beim Backwarenhersteller Weiss in Nürnberg Lebkuchen verpackte. In den folgenden Jahren entwickelte das Unternehmen die erste Verpackungsmaschine im Baukastensystem SSB (Schubert-Sondermaschinen-Baukasten) zum Befüllen und Verschliessen von Schachteln per Top-Loading. Das Prinzip ermöglich eine hohe Flexibilisierung der Verpackungsmaschine.
Inden 1970er Jahren überlegte Gerhard Schubert, wie er mithilfe von Robotik eine maximale Flexibilisierung der Verpackungsvorgänge erzielen könnte. Seine Grundidee war einfach: Die Natur des Menschen sollte als perfektes Vorbild für seine Verpackungsmaschinen dienen. „Ich wollte eine Maschine entwickeln, die entsprechend der menschlichen Prinzipien aufgebaut ist: simple Mechanik, eine hohe Intelligenz und der Einsatz von Werkzeugen. Also haben wir unsere Maschinen danach aufgebaut.“ 1981 stellte Schubert mit „ROBY“ den ersten Verpackungsroboter der Welt vor, der Pralinen verpackte. Den Durchbruch mit den roboterbasierten Verpackungsmaschinen erfolgte mit der Entwicklung des Pick-and-Place-Roboters SNC-F2, der auf der Interpack 1987 Premiere hatte.
Auf der gleichen Messe präsentierte Schubert seine erste Pralinenpackstraße: die „Schubert Speedline“, ausgestattet mit dem ersten Schubert-Roboter für die optische Bilderkennung. Die technische Kompetenz für die optische Bildverarbeitung holte sich Schubert Experten für den Aufbau einer eigenen Entwicklungsabteilung ins Haus. Seither gehört das Unternehmen auch in diesem Bereich zu den Vorreitern.
Maschinenintelligenz und vernetzte Produktion
Gerhard Schubert sah den langfristigen Erfolg von Verpackungsrobotern vor allem darin, mehr Steuerung durch weniger Mechanik auszugleichen. Da es für ihn in den 1990er Jahren keine Steuerung auf dem Markt gab, die der Aufgabenstellung des Verpackungsmaschinenbaus gerecht wurde, entwickelte er seine Steuerung selbst. 1996 brachte das Unternehmen die erste Maschine mit einer intelligenten Steuerung auf den Markt. Die Verpackungsmaschinensteuerung VMS schaffte die Voraussetzungen für einen einfachen Maschinenaufbau mit einer reduzierten Anzahl an mechanischen Bauteilen, die zur Entwicklung der heutigen modularen Teilmaschinen führte.
Die sieben Grundmodule ermöglichen heute einen flexiblen Maschinenaufbau, in dem alle Funktionen wie Zuführen, Aufrichten, Füllen, Verdeckeln/Verschliessen, Etikettieren, Kennzeichnen und Palettieren vereinigt werden können. Basis der heutigen Schubert-Toploading-Maschinen (TLM) bilden neben der VMS-Steuerung die Zwei-, Drei- und Vier-Achs-Roboter, Bilderkennungssysteme sowie die zuletzt eingeführte Standardkomponente, der Transportroboter „Transmodul“.
„Unser Ziel ist es, intelligente Software und reduzierte Mechanik zu kombinieren und gleichzeitig die Flexibilität kontinuierlich weiter zu steigern“, sagt Ralf Schubert, der seit 2012 gemeinsam mit Vater Gerhard und Bruder Gerald Schubert sowie Peter Gabriel die Geschäfte bei Schubert führt. Diesem Grundsatz folgend, präsentierte Schubert auf der Interpack 2014 die erste Verpackungsmaschine ohne Schaltschrank.
Für die Zukunft hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2020 den Anteil an gefertigten Teilmaschinen jährlich von heute rund 650 auf 1.000 steigern. Ebenso strebt Schubert an, seine Lieferzeiten in den nächsten Jahren zu halbieren. Erreicht werden soll das über das Entwicklungsprojekt eines „digitalen Zwillings“. Damit können TLM-Maschinen künftig im 3D-Modell vorab simuliert und die Zeit bis zur Inbetriebnahme der realen Maschinen enorm reduziert werden.