In den vergangenen zwei Jahren habe die deutsche
Wellkartonindustrie eine rote Null geschrieben, sagte Norbert
Julius, der Vorsitzende des Verbandes der Wellpappen-Industrie,
D-Darmstadt, an dessen Jahres-Pressekonferenz in Frankfurt a. M.
Jetzt will die Branche "deutlich höhere Preise" durchsetzen. Diese
beschäftigt in Deutschland in rund hundert Fabriken etwa 16 000
Personen. Letztes Jahr hat sie den Absatz um 3,2 Prozent auf 7,6
Mrd. Quadratmeter erhöht. Der Umsatz stieg um 0,3 Prozent auf 3,309
Mrd. Euro. In Frankfurt wurde auch ein Gutachten vorgestellt, das
Einweg- und Mehrweg-Transportsysteme vergleicht. Danach sind
Transportverpackungen aus Wellpappe deutlich wirtschaftlicher als
Mehrwegsysteme aus Kunststoff.
Das Gutachten vergleicht Obstkisten mit je sieben Kilogramm Äpfel
und kommt zum Schluss, dass Verpackungen aus Wellkarton
durchschnittlich 13 Prozent günstiger seien. Grund seien die hohen
Miet- und Beschaffungskosten für Mehrwegsteigen aus Kunststoff. Im
Gutachten wurden Annahmen im Zweifel zu Ungunsten des Wellkartons
ausgelegt, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Julius erinnert daran, dass der Preis nicht das alleinige Kriterium
bei der Verpackungswahl sein könne. Der Handel könne Transport- und
Handlingschäden von 300 Millionen Euro vermeiden, wenn er bessere
Verpackungen verwenden würde. Zudem betrügen die Verpackungskosten
nur etwa ein Prozent des Produktpreises.