Deutsche Recyclingquote für Weissblech: Rückg...

Deutsche Recyclingquote für Weissblech: Rückgang nach Quotenneuberechnung - Weiterhin über 90 Prozent stoffliche Wiederverwertung

In Deutschland verbrauchte Weissblechverpackungen wurden 2015 zu 90,7 Prozent stofflich verwertet.

92,9 Prozent sind es in Bezug auf die Verbrauchsmengen aus privaten Haushalten, die rund 85 Prozent des Gesamtaufkommens darstellen. Dies meldet der Verpackungsstahlhersteller Thyssenkrupp Stell Europe AG in D-Andernach. Der Rückgang der Quote gegenüber 2014 um 2,4 Prozentpunkte ist laut Thyssenkrupp zum Teil eine Folge der Neuberechnung von Verwertungsmengen aus den verschiedenen Sammlungssystemen und Erfassungsmethoden.

Mit der Quote von 90.7 Prozent steht Verpackungsstahl (Weissblech) an der Spitze vergleichbarer Verpackungswerkstoffe. Dies besagen die neuesten Zahlen der „Recycling-Bilanz für Verpackungen“, die die deutsche Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) jetzt vorgelegt hat. Das Zahlenwerk unterscheidet zwischen stofflicher und energetischer Verwertung. Danach wird Verpackungsstahl restlos stofflich verwertet.

Gegenüber dem Vorjahr hat sich der deutsche Gesamtverbrauch von Verpackungsstahl um rund 3 Prozent auf 505800 Tonnen erhöht. Dementsprechend stellt die erzielte Verwertungsquote praktisch eine Fortschreibung der Recyclingmengen des Vorjahres dar. Der Rückgang der Quote gegenüber dem Vorjahreswert um 2,4 Prozentpunkte ist zum Teil eine Folge der Neuberechnung von Verwertungsmengen aus den verschiedenen Sammlungssystemen und Erfassungsmethoden aufgrund der 7. Novelle der Verpackungsverordnung, die seit 2015 ihre Wirkung entfaltet. Die neugefasste Verordnung hat laut GVM zum Wegfall der Eigenrücknahme und zu einem Einbruch bei den Branchenlösungen gegenüber dem Vorjahr geführt. Anlass für die Novelle war, dass „Schlupflöcher zeitnah geschlossen werden“, die sich in diesen Ausnahmebereichen der Verpackungsverordnung entwickelt hatten (PM 073/14 des BMUB vom 30.04.2014).

Thyssenkrupp Packaging Steel

Am Standort Andernach im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz produziert der Stahlkonzern Thyssenkrupp jährlich 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsstahl. Andernach ist der weltgrösste Standort seiner Art. Hier wird Stahl aus der Produktion von Thyssenkrupp auf Masse von bis zu 0,100 Millimeter Dicke gewalzt und mit Zinn oder Chrom oberflächenveredelt. Nahezu die gesamte Produktion geht als Werkstoff an Verpackungsproduzenten in aller Welt. Aus Verpackungsstahl werden Dosen für Lebensmittel und Tiernahrung, Getränke- und Aerosoldosen, Behälter für chemisch-technische Füllgüter sowie Kronkorken und Drehverschlüsse hergestellt. Thyssenkrupp beschäftigt in Andernach rund 2.400 Mitarbeiter.

 

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