Seit 2014 gehört der österreichische Verpackungskonzern
Constantia Flexibles zu 73 Prozent der französischen privaten
Finanzgesellschaft Wendel, 27 Prozent hält die frühere
Hauptaktionärin Thurnauer Stiftung. Jetzt ist ein neuer, spezieller
Aktionär dazu gekommen, die deutsche RAG-Stiftung. Diese wurde 2007
gegründet, um die sozialverträgliche Beendigung des
subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland bis zum Ende
des Jahres 2018 zu gewährleisten. Dafür wurde die Stiftung mit
Anteilen des Chemiekonzerns Evonik Industries AG ausgestattet. Um
ihre Abhängigkeit vom Chemieunternehmen Evonik zu reduzieren, hat
die RAG-Stiftung jetzt für 100 Mio. Euro indirekt rund 11 Prozent
der Constantia-Anteile von Wendel übernommen. Diese hält nun noch
etwa 61 Prozent. Die Investition erfolgte über den Investor Maxburg
Capital Partners mit Sitz in München, die eine
Beteiligungsgesellschaft der RAG-Stiftung ist.
Die Investition bei Constantia ist langfristig geplant, Maxburg
beschloss mit dem Eigentümer des Verpackungsherstellers, Wendel
Group, eine 12-jährige Stillhaltevereinbarung und das Recht,
bei bestimmten Entscheidungen das Stimmrecht gemeinsam auszuüben.
Die RAG-Stiftung ist offensichtlich an einem gleichmässigen Fluss
von Erträgen aus ihren Beteiligungen interessiert, denn die
Stiftung soll ab 2019 die Folgekosten für den Steinkohleabbau im
Ruhrgebiet übernehmen.
Wendel hatte Constantia Flexibles 2014 übernommen. Die Firma stellt Verpackungen für die Nahrungsmittel- und Pharmabranche her. Constantia Flexibles hat über 8.400 Mitarbeiter und 43 Produktionsstandorte in 18 Ländern. Im Jahr 2013 erzielte Constantia Flexibles einen Umsatz von 1,63 Mrd. Euro und ein Ebitda von 233 Mio. Euro. Für 2014 wurde keine Umsatz- und Ertragszahlen mehr ausgewiesen.
Link zur Stiftung: www.rag-stiftung.de
Link zur Wendel Group: www.wendelgroup.com
Link zur Maxburg Capital Partners: www.maxburg.com