Für die Aersoldose soll sich bald ein neuer Einsatzbereich
ergeben: Als Applikator von Sprühkondomen. Die neuartige
Verhütungsmethode wurde diese Woche vom Institut für
Kondom-Beratung (IfK) in D-Singen in Kooperation mit der Firma
Vinico http://www.spraykondom.de vorgestellt. Marktreif soll das
Produkt im Sommer 2008 sein.
"Damit soll ein Pendant zu handelsüblichen Standardprodukten auf
dem Verhütungsmittelmarkt etabliert werden, das den Ruf von
Kondomen als Lustkiller relativiert", erläutert Jan Vinzenz Krause
vom IfK und Entwickler des Spraykondoms. Ziel sei es, Männern mit
unterschiedlichsten Penisgrößen ein sich flexibel an jede Form
anpassendes Produkt anzubieten.
Da das Kondom aus der Sprühdose kommt, wird - ähnlich wie bei einem
Deodorant - mit Aerosol flüssiger Latex auf den bereits erigierten
Penis aufgesprüht. "Latex als Ergebnis einer Emulsion aus Kautschuk
und Wasser zeichnet sich dadurch aus, bei Zimmertemperatur zu
vulkanisieren", so Krause. Somit sei es möglich, dass der Kautschuk
vom plastischen in den elastischen Zustand übergeht und sich
folglich binnen Sekunden in Gummi umwandelt. Der flüssige Latex
befindet sich dabei in der Spraydose. Das innovative Kondom soll
leicht anwendbar sein, sich jeder Penisgröße und -form individuell
anpassen können sowie neben Tragekomfort auch optimalen Schutz beim
Geschlechtsverkehr bieten.
Momentan befindet man sich jedoch noch im Entwicklungsstadium und
arbeitet an der Optimierung und Anpassung des Sprühkondoms. "In
diesem Zusammenhang wird versucht, die gleichmäßig aufzusprühende
Latexmasse in ihrer Anwendung und Wirkzeit effizienter zu
gestalten", betont Krause. Dabei soll die Vulkanisationszeit der
"zweiten Haut" von derzeit zehn Sekunden noch weiter unterboten
werden. Der Experte weist darauf hin, dass vor der für Sommer 2008
geplanten Marktreife noch einige Testsreihen im Labor durchgeführt
werden müssen, um den gegebenen Verträglichkeits- und
Sicherheitsvorschriften entsprechen zu können.
Die Einführung des "Kondoms aus der Dose" soll vorerst auf den
deutschen, österreichischen und schweizerischen Markt eingegrenzt
werden. Das neue, fertig entwickelte Produkt soll in Europa in
seiner Anfangszeit mehr kosten als herkömmliche Kondome, da die
hohen Entwicklungskosten bei der Einführung des Produkts zu
berücksichtigen seien, so Krause. pte