Der niederländische Kartoffelstärkehersteller Rodenburg, der US-amerikanische Lebensmittelkonzern Mars und der Folienproduzent Taghleef Industries (Ti) erhielten den diesjährigen Global Bioplastics Award für die Entwicklung einer neuen Folienverpackung für Süsswaren.
Das preisgekrönte Produkt sei ein herausragendes Beispiel für die Entwicklung einer komplexen Verpackung, die anspruchsvolle Anforderungen erfüllt, urteilte die internationale Jury des Global Bioplastics Award. Der Preis wurde zum 11. Mal verliehen.
Das Projekt umfasste die gesamte Wertschöpfungskette der Herstellung von Verpackungsmaterial. Die Entwicklung startete 2012. Es begann mit der Herstellung des Biopolymers Solanyl C aus Abfallstärke und Rezy-PLA durch Rodenburg. Dann folgten Extrusion und Streckung der Kunststofffolien durch Ti, die Bedruckung der Folie durch Mondi sowie die eigentliche Verpackung von Lebensmitteln durch Mars.
Die Entwicklung eines speziellen Solanyl-Rezepts, das aus Abfallstärke aus der Kartoffelverarbeitung und recyceltem PLA (Produktionsabfälle aus der Sheet-herstellung) besteht, ermöglichte die Entwicklung einer Verpackungsstruktur, die sich bei einem Feldtest von Mars gut bewährt hat. Dabei ist Schokolade keines der einfachsten Produkte in Bezug auf Geruch und Geschmackserhaltung und Empfindlichkeit, dieses neue stärkebasierte Verpackungsmaterial erfüllt aber die Anforderungen an Barriere und Schutz. Das Material benötigt nicht nur 30% weniger Energie, sondern hat auch einen CO2-Fußabdruck, der über 35% niedriger ist als bei herkömmlichen Verpackungsmaterialien (PP). Die biologische Abbaubarkeit war ein Nebeneffekt.
Die Verpackung wurde vorübergehend in Testmärkten in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland im Jahr 2015 eingeführt. Bevor jedoch eine umfassende Einführung erfolgt, ist noch mehr Entwicklungsarbeit nötig.
Der Preis wurde den Gewinnern am 29. November 2016 während der 11. Europäischen Biokunststoff-Konferenz in Berlin verliehen.