RFID, Barcode, QR-Code und Etikett - heute existieren eine Reihe
verschiedener Auto-ID-Systeme., die unter anderem in der Logistik
eingesetzt werden. Miteinander kompatibel sind die
unterschiedlichen Systeme bislang nicht. Das will das Institut für
Integrierte Produktion (IPH) in Hannover ändern. Das IPH ist auf
der Suche nach einem Super-Label, das die Vorzüge bestehender
Auto-ID-Systeme vereint: Das neue Super-Label soll automatisch
auslesbar sein wie der weit verbreitete Barcode, manuell lesbar wie
ein Etikett und wiederbeschreibbar wie ein RFID-Tag. Ziel ist es,
in den kommenden zwei Jahren ein automatisches
Identifikationsverfahren zu entwickeln, das diese Eigenschaften
verbindet. Das Entwicklungsprojekt trägt den Namen
"IdentOverLight". Seit Anfang Mai 2011 forscht das IPH
- Institut für Integrierte Produktion Hannover an dem neuen
Auto-ID-System. Das IPH will ein wiederbeschreibbares Super-Label
entwicklen, das sowohl von Maschinen als auch von Menschen gelesen
werden kann. "In dem Projekt soll keine neue
Technologie entwickelt werden", sagt Dipl.-Inf. Sven Heißmeyer,
Projektingenieur am IPH und verantwortlich für das
Forschungsprojekt. Vielmehr gehe es darum, bestehende ID-Systeme zu
erweitern und zusammenzuführen. Ein Ansatzpunkt für Erweiterungen
seien elektronisch wiederbeschreibbare Displays. Die Kommunikation
über sichtbares Licht soll dabei eine wichtige Rolle spielen.
"Wichtig ist, dass die Datenübertragung möglichst energieeffizient
abläuft", erklärt Heißmeyer. Das neue Super-Label soll mit den
bislang existierenden Verfahren kompatibel sein.
Die existierenden
VerfahrenHeute existieren eine Reihe
verschiedener Auto-ID-Systeme: Im Supermarkt ist jedes Produkt mit
einem Barcode versehen, der Aufschluss über Ware und Preis gibt. Am
Skilift erhalten Wintersportler Zugang mit Hilfe von RFID. Der
zweidimensionale QR-Code, eine Ansammlung von weißen und schwarzen
Quadraten, erlaubt über Smartphones den Zugang zu Produkt- oder
Firmenwebseiten.Alle Auto-ID-Systeme können
automatisch ausgelesen werden und dienen zur Identifizierung von
Gegenständen oder erlauben den Zugang zu bestimmten Bereichen.
Miteinander kompatibel sind die Systeme bislang nicht. Zwar gibt es
schon kombinierte Systeme, wie z. B. Etiketten, die mit RFID-Labeln
versehen sind. Wiederbeschrieben werden können allerdings nur die
von Maschinen auslesbaren RFID-Tags; das Etikett hingegen, das für
Menschen erkennbare Informationen bereitstellt, ist
unveränderbar. Mögliche
Einsatzgebiete für das Super-LabelDas
Super-Label, das während der zweijährigen Projektlaufzeit am IPH
entwickelt wird, soll anschliessend bei den am Projekt beteiligten
Partnern testweise zum Einsatz kommen. Dadurch soll geprüft werden,
für welche Anwendungen das Super-Label geeignet ist. Eingesetzt
werden könnte es u. a. in der Fördertechnik, z. B. bei der
Erkennung von Behältern, oder bei Ein- und Auslagerungsprozessen im
Lager. Das Forschungsprojekt "Auto-ID mit sichtbarem
Licht in der Intralogistik", kurz "IdentOverLight", ist zum 1. Mai
2011 angelaufen. Das Vorhaben wird von der deutschen
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von
Guericke" e. V. (AiF) gefördert; die Betreuung des Projekts
übernimmt die Forschungsgemeinschaft Intralogistik/Fördertechnik
und Logistiksysteme (IFL) e. V.
Links zu den Websites: www.iph-hannover.de www.ifl-forschung.de