Kunststofffolien für Etiketten sind meist hochwertig und daher
für die
Folienhersteller ein lohnendes und zudem wachsendes Geschäft. Dies
sagt die
britische Marktforschungsgesellschaft Applied Market Information
Ltd. (AMI) in
ihrer Studie "The European Market for plastic labels". Danach
wurden 2008 in
Europa (EU 27, Norwegen, Schweiz) rund 13 Mrd. Quadratmeter
Etiketten
hergestellt, 27 Prozent davon waren aus Kunststofffolie. Der Anteil
wird laut
AMI noch steigen: In den nächsten fünf Jahren rechnet die Firma mit
jährlichen
Wachstumsraten von 6 Prozent, während der Anteil der
Papieretiketten nicht oder
nur wenig wachsen soll.
An diesen positiven Aussichten ändert laut AMI die zurzeit
schwächere
Nachfrage nichts, die durch Konsumzurückhaltung und Lagerabbau
bedingt sei.
Kunststoffetiketten würden davon profitieren, dass Markenartikler
vermehrt auf
eine hochwertige Produktausstattung setzen.
Selbstklebeetiketten
Ihren grössten Markt haben Kunststofffolien für Etiketten bei
den
Selbstklebeetiketten. 35 Prozent der Kunststofffolien (nach
Fläche) gehen in
dieses Segment. Der Anteil der Kunststoffetiketten in diesem
Segment beziffert
AMI auf 25 Prozent, demnach wäre noch Potenzial vorhanden, um
Papieretiketten
zu verdrängen. Die Studie sagt deshalb 7 Prozent
durchschnittliches
Jahreswachstum für Kunststofffolien bei Selbstklebetiketten
voraus.
Beleimte Etiketten
Weitere 25 Prozent der Etikettenfolien werden zu Etiketten
verarbeitet, die
mit Leim auf den Gebinden appliziert werden. Dies meist in Form
von
Wrap-Around-Etiketten oder Roll-on-Shrink-on-Etiketten. In diesem
Segment liegt
der Kunststoffanteil bei 15 Prozent, die Wachstumsaussichten laut
AMI bei 5
Prozent pro Jahr.
Andere Etiketten
Die restlichen 40 Prozent werden für Sleeves (21%),
Inmould-Etiketten (9%)
und zu Etikettenträger-Folie (10%) verarbeitet.
Produktion und
Verarbeitung
Die Jahresproduktion von Etiketten-Kunststofffolien in Europa
betrug 2008
knapp 200000 Tonnen, davon wurden 186000 in Europa verarbeitet. Die
zehn
grössten Folienhersteller produzieren etwa 74 Prozent der Menge.
Dazu gehören
Nordenia (PE-Etikettenfolie) Treofan, Exxon Mobile und
Innovia
(PP-Etikettenfolie) sowie Klöckner Pentaplast (PET- und
PVC-Etikettenfolie).
Bei den Verarbeitern ist die Konzentration nicht so
gross. Die zehn grössten stellen 39 Prozent der Kunststoffetiketten
her.
Grösster Verarbeiter ist CCL Label mit 7 Produktionsstätten in
Europa. Führende
Hersteller von Etiketten, die mit Leim appliziert werden, sind
Constantia
Packaging und Mondi. Bei den Sleeves ist Fuji Seal die führende
Firma