Die Interroll AG mit Sitz in Sant'Antonino TI hat ihren Halbjahresbericht 2022 veröffentlicht. Das Unternehmen hat den Umsatz deutlich auf 310.9 Mio. CHF gesteigert (+14.3% zum Vorjahr, +18.5% in lokaler Währung).
Der Auftragseingang sank aufgrund fehlender Grossprojekte deutlich auf 304.4 Mio. CHF (–27.8% zum Vorjahr, –24.8% in lokaler Währung), jedoch verfügt Interroll laut eigenen Angaben über einen weiterhin aussergewöhnlich hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr. Der EBITDA fiel mit 52.4 Mio. CHF tiefer aus (Vorjahr: 56.3 Mio. CHF). Der Reingewinn konnte mit 33.1 Mio. CHF fast gehalten werden (Vorjahr: 33.4 Mio. CHF).
Der Nettoumsatz in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) lag bei 182.1 Mio. CHF und damit um 12.3% über Vorjahr (162.2 Mio. CHF). Der Auftragseingang sank um –16.7% gegenüber dem Vorjahr (220.8 Mio. CHF) auf 183.9 Mio. CHF. Mit einem Anteil von 58% am Gesamtumsatz von Interroll bleibt EMEA nach wie vor die wirtschaftlich bedeutsamste Region innerhalb der Gruppe.
Der Umsatz der Region Amerika lag bei 101.6 Mio. CHF und damit um 36.4% höher als im Vorjahr (74.5 Mio. CHF). Nach einem Rekordwachstum im Vorjahr beim Auftragseingang verzeichnete die Region mit –41.2% einen deutlich tieferen Auftragseingang von 89.0 Mio. CHF (Vorjahr: 151.3 Mio. CHF). Der Umsatz von Interroll in der Region Asien-Pazifik sank um –23.0% auf 27.2 Mio. CHF (Vorjahr: 35.3 Mio. CHF). Beim Auftragseingang wurde ein signifikanter Rückgang um –36.6% auf 31.2 Mio. CHF verzeichnet (Vorjahr: 49.1 Mio. CHF).
Ausblick
Mit einem guten Start ins Geschäftsjahr 2022 war Interroll zunächst von einer weiteren Erholungstendenz in den Märkten nach der Corona-Krise und einer zunehmend verbesserten Materialverfügbarkeit ausgegangen. Im zweiten Quartal 2022 hat sich jedoch die Situation in den Zulieferketten, unter anderem auch im Zusammenhang mit den strikten Covid-19- Lockdowns in China, nochmals verschlechtert. In diesem Zusammenhang und mit dem Krieg in der Ukraine stellte Interroll im zweiten Quartal 2022 ebenfalls deutlich mehr Projektverschiebungen durch Kunden und Endanwender fest. Dies ist bedingt durch deren beeinträchtigte Lieferketten, Verschiebungen bei der Installation oder durch kurzfristige Anpassungen bei der Investitionstätigkeit. Hervorzuheben ist, dass bei einem sehr hohen Auftragsbestand Projektstornierungen für Interroll bisher nur in sehr geringem Umfang festzustellen sind. "Aufgrund eines schwer einzuschätzenden Zeithorizonts bezüglich einer Normalisierung der Situation verzichtet Interroll gegenwärtig auf einen Ausblick für das Geschäftsjahr 2022", so Ingo Steinkrüger, CEO der Interroll Gruppe.