Laut einer neu veröffentlichten, frei zugänglichen Datenbank werden bis zu 12.
200 Chemikalien verwendet, um Lebensmittelverpackungen und andere Artikel mit Lebensmittelkontakt herzustellen. Diese Food Contact Chemicals database (FCCdb) enthält Informationen von Regierungen und aus der Industrie und bezieht sich auf mehr als 50 globale Quellen. Ein begleitender, von Fachkollegen begutachteter Artikel hebt die wichtigsten Ergebnisse hervor:
Die Studie wurde am 30. November 2020 frei zugänglich in der Zeitschrift Environment International veröffentlicht. Am selben Tag wurde die neueste Version der FCCdb auf der Plattform Zenodo aktualisiert. "Diese frei verfügbare Datenbank ist eine dringend benötigte Ressource, da sie die Komplexizität der Food Contact Chemicals beschreibt", sagt Jane Muncke, Geschäftsführerin des Food Packaging Forum mit Sitz in Zürich und Mitautorin der Studie. "Die Belastung durch Chemikalien, die aus Lebensmittelverpackungen stammen, muss systematisch untersucht werden. Alle gefährlichen Substanzen müssen entfernt werden – und dürfen nicht durch andere, weniger getestete Chemikalien ersetzt werden. So wurde z.B. Bisphenol A durch das weniger bekannte Bisphenol S ersetzt, obwohl beide im Menschen ähnlich wirken. Die Beseitigung all dieser Giftstoffe ist von wesentlicher Bedeutung, da wir auf eine Kreislaufwirtschaft hinarbeiten und vermehrt recyclte Materialien einsetzen. Durch diese Datenbank können viele wichtige Fragestellungen systematisch angegangen werden."
Einige Food Contact Chemicals (FCCs) wurden bereits früher als gesundheitsschädigend beschrieben. Während für die am besten untersuchten FCCs, wie Bisphenol A (BPA) und Phthalate, umfassende Informationen vorliegen, fehlen bei Tausenden von gemeldeten FCCs öffentlich verfügbare Daten über ihre Toxizität und/oder die Mengen, die vom Menschen aufgenommen werden - aber dies sind sehr wichtige Daten, die zur Risikobewertung notwendig sind. Die FCCdb ist somit eine wertvolle Ressource, die von allen Interessengruppen genutzt werden kann. So können Wissenslücken identifiziert und geschlossen sowie weitere Forschungsarbeiten unterstützt werden, um die Sicherheit aller Materialen mit Lebensmittelkontakt zu verbessern.