Der Geschäftsgang in der Schweizer Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie sowie verwandte Technologiebranchen) hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Im Vergleich zu 2021 erhöhten sich die Umsätze um +9,4 Prozent, die Exporte um +5,6 Prozent und die Auftragseingänge um +2,4 Prozent.
Der im dritten Quartal 2022 erlittene Einbruch bei den Aufträgen konnte damit teilweise wettgemacht werden. Für das laufende Jahr sind die Erwartungen der Unternehmen vorsichtig optimistisch. Allerdings bestehen erhebliche Unsicherheiten und ein hoher Kostendruck. Die global hohe Inflation wird zu weiteren Zinsschritten der Notenbanken führen, was die Konjunkturweltweit abkühlen und die Nachfrage nach Investitionsgütern dämpfen dürfte. Zudem besteht weiterhin die Gefahr einer Energiemangellage im nächsten Winter. Die grössten Risiken liegen jedoch in einer weiteren Eskalation des Ukrainekrieges sowie in einer Verschärfung der Spannungen zwischen China und den USA. Die Herausforderungen für die Industrie liegen vor allem im Fachkräftemangel und beim Zugang zu den Weltmärkten. Swissmem fordert, dass weitere Freihandelsabkommen abgeschlossen werden.
Umsatz der MEM-Industrie
Die Umsätze in der Schweizer Tech-Industrie stiegen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um +9,4 Prozent. Im vierten Quartal 2022 betrug der Zuwachs gegenüber Vorjahresquartal +8,8 Prozent. Die Branche verzeichnete damit das siebte aufeinanderfolgende Quartal mit jeweils höheren Umsätzen. Sowohl KMU und Grossbetriebe profitierten von diesem Aufschwung. Auch die Auftragseingänge nahmen im Vergleich zu 2021 um 2,4 Prozent zu. Im vierten Quartal 2022erhöhten sie sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um +2,4 Prozent. Das ist sehr erfreulich, weil im dritten Quartal 2022 die Auftragseingänge aus dem Ausland im Vergleich zum Vorquartal um über 20 Prozent eingebrochen waren. Verbunden mit den globalen Rezessionsängsten befürchtete Swissmem einen starken Abschwung in der Industrie. Dieser blieb sowohl bei KMU als auch bei Grossfirmen aus. Vielmehr lag die Kapazitätsauslastung im vierten Quartal bei hohen 89,6 Prozent und damit deutlich über dem langjährigen Mittel von 86,2 Prozent. Es überrascht deshalb nicht, dass sich die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Tech-Industrie weitererhöht hat. Sie stieg im vierten Quartal 2022 auf 326’500 und lag 2,7 Prozent höher als in der Vorjahresperiode.
Dieser positive Zahlenkranz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass alle Firmen untersteigenden Kosten für Energie, Rohstoffe und Arbeitskräfte leiden. Namentlich die energieintensiven Unternehmen sind wegen den industriepolitischen Massnahmen der EU-Staaten im Markt massiv benachteiligt. Deren Firmenstandorte in der Schweiz sind gefährdet.