packAKTUELL 4/2023

Das Schweizer Fachmagazin für Packaging LUXUSVERPACKUNGEN «Multisensorische Veredelungsmöglichkeiten» REPORT Inspiration pur – Interpack 2023 04 / 2023

Find the current program Wednesday 10th of May E-COMMERCE Beyond retail 4.0 Monday 8th of May DIGITAL TECHNOLOGY The future is now! Friday 5th of May CIRCULAR ECONOMY Closing the loop Tuesday 9th of May PRODUCT SAFETY Increasing productivity and saving food Sunday 7th of May SUSTAINABILITY Responsible packaging for a green future Thursday 4th of May LOGISTICS Optimization in uncertain times Saturday 6th of May REUSABLE PACKAGING A second chance 7 DAYS – 7 TOPICS 4 TO 10 MAY 2023 – DÜSSELDORF

Inhalt Editorial Luxusverpackungsindustrie im Wandel Liebe Leserinnen und Leser von packAKTUELL Die Luxusverpackungsindustrie ist imWandel und es gibt viele interessante Trends und Entwicklungen zu beobachten. In diesem Editorial möchten wir Ihnen wichtige Trends vorstellen, die derzeit besonders im Fokus stehen. Nachhaltigkeit ist und bleibt ein wichtiges Thema in der Verpackungsbranche. Im Luxussegment steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Materialien und recycelbaren Verpackungen. Auch der Einsatz neuer Materialien wie biobasierte Kunststoffe oder pflanzenbasierte Materialien gewinnt zunehmend an Bedeutung. Personalisierte Verpackungen sind ein weiterer Trend im Luxussegment. Luxusmarken setzen zunehmend auf individuelle Designs, Logos und Schriftzüge, um Kunden zu binden und sich von der Konkurrenz abzuheben. Dabei wird die Verpackung auch als Informationsträger genutzt, um den Kunden über Herkunft, Produktion oder Inhaltsstoffe des Produktes zu informieren. Minimalistisches Design und einfache Verpackungen können luxuriös wirken. Gleichzeitig gibt es auch einen Trend zumMaximalismus, bei dem opulente Verpackungen mit viel Gold, Glitzer und Verzierungen eingesetzt werden, um einen Glamour-Effekt zu erzielen. Multifunktionalität ist ein weiterer wichtiger Trend in der Luxusverpackungsindustrie. Verpackungen, die mehrere Funktionen erfüllen, zum Beispiel als Aufbewahrungsbox oder als Teil eines Geschenks, werden immer beliebter. Durch den Einsatz von Technologien wie QR-Codes oder Augmented Reality (AR) können Marken ein interaktives Erlebnis mit ihren Kunden schaffen und zusätzliche Informationen oder Geschichten hinter ihren Produkten präsentieren. Auch Virtual Reality (VR) wird zunehmend in Verpackungen eingesetzt, um dem Kunden ein immersives Erlebnis zu bieten. Bunte Verpackungen und ungewöhnliche Farbkombinationen sind auf dem Vormarsch, um Aufmerksamkeit zu erregen und die Marke zu stärken. Ein weiterer Trend ist der Surrealismus, der ungewöhnliche Formen, Muster und Texturen in der Verpackung hervorhebt. Verpackungen für Produkte, die für den häuslichen Gebrauch bestimmt sind, gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Verpackungen für hochwertige Lebensmittel, Haushaltswaren oder Kosmetika sollen dem Kunden ein luxuriöses Erlebnis vermitteln und seine Wertschätzung für das Produkt steigern - natürlich mit nachhaltigen Materialien. Wer mehr über die neuesten Entwicklungen erfahren möchte, kann ab dem 4. Mai auf der interpack in Düsseldorf viele interessante Aussteller und Produkte entdecken. Im vorliegenden Heft finden Sie genügend Anregungen. Ich freue mich auf einen Kaffee mit Ihnen vom 4. bis 6. Mai in Düsseldorf! Herzliche Grüsse, Markus Frutig Chefredaktor packAKTUELL Das Schweizer Fachmagazin für Packaging Erscheint im 40. Jahrgang www.packaktuell.ch Verlag: Deutscher Fachverlag GmbH, Mainzer Landstrasse 251, 60326 Frankfurt am Main, info@packaktuell.ch Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe Redaktion: Redaktion packAKTUELL, Bernstrasse 55, 8952 Schlieren Geschäftsführung: Peter Esser (Sprecher), Sönke Reimers (Sprecher), Thomas Berner, Markus Gotta Aufsichtsrat: Andreas Lorch, Catrin Lorch, Dr. Edith Baumann-Lorch, Peter Russ Gesamtverlagsleitung: Torsten Kutschke Verlagsleitung: Dirk Lehmann Leitender Redaktor: Markus Frutig (V.i.S.d.P.), Telefon +41 44 552 43 00, markus.frutig@packaktuell.ch Redaktion Thomas Röhl, Telefon +49 6221 61 66 40, thomas.roehl@packaktuell.ch Anzeigen: Christian Rudin, RUUF AG / Swiss Business Experience, Buckhauserstrasse 35, 8048 Zürich, Telefon +41 44 401 17 17, Mobile +41 79 810 46 50, E-Mail: christian.rudin@packaktuell.ch Anzeigenservice: Irm Hergenröther, +49 69 7595-1292, anzeigen@packaktuell.ch oder irmgard.hergenroether@dfv.de Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro Jahr, ISSN: 1664-6533 Gestaltung: Julia Majewski Report: Peter Schneider (Redaktionsleitung), Anna Ntemiris (Redaktion), Rainer Stenzel (Gestaltung) Leitung Produktion: Hans Dreier Leitung Logistik: Ilja Sauer Druck: Multicolor Print AG, 6341 Baar, www.multicolorprint.ch Jahresabonnement: *CHF 202,50 (Schweiz), *EUR 209,50 (Europa), EUR 209,50 (übrige Länder). *zzgl. gesetzlicher Mehrwertsteuer Bild: Susanne Seiler 4 Titelstory «Multisensorische Veredelungsmöglichkeiten» 6 Luxusverpackung SoBox...SoCool. 8 Nominierungen für Swiss Packaging Award 2023 Endspurt zum Swiss Packaging Award 2023 10 SVI Jahrestagung 2023 Nachhaltigkeit treibt Verpackungsentwicklung voran 12 Richtig kleben, richtig sparen «Sie brauchen nicht viel. Nur das Richtige.» 14 Cut: Neue Maschine für feinsten Schnitt Premiere für noch schnelleren Schnitt 15 Versiegeln und verpacken auf hygienische Art Neue Kompakt-Klasse 16 PackPrint.Swiss Erfolgreiche GV mit Weichenstellungen Report 18 Verpackungswelt im Wandel 20 Dringend benötigt: Verfügbarkeit von grüner Energie 26 Stahl im Wandel 28 «Einfach loslegen» 30 Recycling erwünscht 32 Messe Schweizer Kompetenz an der interpack 2023 36 Nachrichten 39 Marktplatz 3 packAKTUELL 04 / 2023 Editorial + Inhalt

Das 1876 gegründete Unternehmen Schelling aus Rupperswil im Kanton Aargau verfügt über langjährige Erfahrung in der Materialveredelung und Herstellung von Luxusverpackungen. Dank kontinuierlicher Investitionen in modernste Technologien und einem tiefen Verständnis für verschiedenste Veredelungstechniken und neue Materialien. packAKTUELL sprach mit Lucien Denier über Trends, Herausforderungen und wohin die Reise geht. Luxusverpackungen im Trend «Multisensorische Veredelungsmöglichkeiten» Was spielt aus Ihrer Sicht in der Schweizer «Luxus»-Verpackungsbranche eine zunehmende oder auch unterschätzte Rolle und welche Trends sind wirklich gefragt? Auch wir nehmen den sogenannten Mini- und Maximalismus wahr. Hier muss man aber sagen, dass dies sehr marken- und imageabhängig ist. Multifunktionalität ist bei Verpackungen sehr wichtig. Wir nehmen sie aber eher in anderen Bereichen wahr. So wird aus einem Faserguss-Einsatz nach Gebrauch ein biologisch abbaubares Pflanzbeet, Verpackungen für Rasensamen verfügen über Streuhilfen oder auch Take-away-Verpackungen dienen durch praktische Beschichtungen direkt als Essgeschirr. Wie sieht es mit ganz aktuellen technologischen Trends aus? Technologisch ist der QR-Code auf Verpackungen bereits weit verbreitet. AR (Augmented reality) hat hier leider noch nicht Herr Denier, welche modernen Trends in der Luxusverpackung setzen Sie erfolgreich um? Lucien Denier: Nachhaltigkeit ist nach wie vor eines der Hauptthemen bei unseren Kundenanfragen. Gerade im Bereich der Luxusverpackungen sehen wir hier noch viel Potenzial. Mit unserer Initiative «Substitutes Green» haben wir uns auf den Bereich Kunststoffersatz spezialisiert. Das Beispiel der Louis WidmerGeschenkverpackung zeigt eindrucksvoll, dass auch voll veredelte Verpackungen ganz ohne Kunststoff überzeugen können. Anstelle eines Tiefziehteils aus Kunststoff setzen wir auf einen formschönen Einsatz aus Vollkarton. Obwohl wir mit unseren digitalen Produktionsmöglichkeiten auch für die Personalisierung bestens aufgestellt sind, verzeichnen wir hier nur eine punktuelle Nachfrage mit vereinzelten Projekten – dieser Trend findet zwar statt, ist aber bei uns nur bedingt spürbar. Hochwer tige Schiebeverpackung aus Vollkar ton, spezielle Haptik dank filigran geprägter Heiss-Goldfolie in den Textelementen. Bilder: Schelling 4 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023

den Durchbruch geschafft und wird nur vereinzelt eingesetzt. Wenn es um neue Materialien geht, nehmen wir gerne eine Vorreiterrolle ein. Hier verfügen wir über viel Know-how und haben gemeinsam mit Partnern innovative, mikroplastikfreie Materialien für flexible Waschmittelverpackungen auf den Markt gebracht. Dank einer biobasierten Beschichtung sind diese auch für den direkten Lebensmittelkontakt geeignet. Mit speziellen Verpackungslösungen und ausgeklügelten Konstruktionen unterstützen wir beispielsweise auch namhafte Uhrenhersteller bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele. Im Bereich Farbe/ Surrealismus liegt der Einsatzzweck häufig am POS. Hier geht es darum, mit einem neuen Kleid kurzfristig mehr Aufmerksamkeit zu erregen, ohne die Marke zu beschädigen. Der Trend «Luxus für zuhause» ist mittlerweile für viele Branchen wichtig geworden. Die sogenannte «Unboxing Experience», die wir zum Beispiel aus der Uhrenbranche kennen, wird mittlerweile auch in anderen Bereichen wie der Unterhaltungselektronik häufig eingesetzt. Neben der Veredelung stehen dabei die Materialwahl und die konstruktive Lösung gleichermassen im Fokus. Kunden wollen immer aufwendigere, edlere, nachhaltigere und damit – zwangsläufig (?) – teurere Veredelungen, die aber weniger kosten sollen. Wie schaffen Sie diesen Spagat? Wichtig ist die Beratung mit strukturierten Prozessen, um das wirkliche Bedürfnis unseres Kunden herauszufinden. Wenn diese Kernfrage geklärt ist, ändert sich oft auch das Budget. Die technische Umsetzung erfolgt dann erst in einem zweiten Schritt. Investitionen in neue Technologien ermöglichen auch einen wettbewerbsfähigeren Einsatz verschiedener Veredelungen. Wo gibt es trotz schrumpfender Märkte und erhöhtem Preisdruck noch Bereiche, die sich erfolgreich entwickeln und nachgefragt werden? Wachstum sehen wir branchenübergreifend bei nachhaltigen Verpackungslösungen mit Schwerpunkt Kunststoffersatz oder generell in den Bereichen Pharma- und Lebensmittelverpackungen. Aber auch klassische Märkte wie die Waschmittelindustrie erfinden sich neu und bieten grosses Potenzial für nachhaltige Verpackungen. Welche Neuheiten haben Sie auf Lager, die den Schweizer Markt im Bereich edler Luxusverpackungen (-drucke) begeistern sollen oder werden? Wir verfügen in der Schelling-Gruppe über eine Vielzahl von multisensorischen Veredelungsmöglichkeiten. Von Speziallacken über Laserstanzungen bis hin zu Heissfolienprägungen bieten wir unseren Kunden nahezu grenzenlose Kreativität bei der Umsetzung ihrer Ideen. Im Zusammenspiel mit ausgeklügelten Konstruktionen und Kombinationen verschiedener Veredelungstechniken entstehen immer wieder atemberaubende Verpackungslösungen mit tollen Effekten. Unsere Spezialisten beraten sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen zielgerichtet und begeistern mit nachhaltigen und überzeugenden Verpackungslösungen. Kreativität, Kostensenkung, Effizienz und steigende Energiepreise sind keine Freunde. Mit welchen Entwicklungen gelingt es bei Schelling trotzdem immer wieder, die Kunden zu begeistern? Da fallen mir spontan zwei wichtige Punkte ein. Erstens richten wir unser Handeln in allen Bereichen an unserem eigenen Gütesiegel «e5» aus. Es umfasst die Themen Ökologie, Ökonomie, Effizienz, Ethik und Emotion und bildet die Grundlage für unsere Lösungen. Darüber hinaus ist es uns wichtig, die so genannte «Total Cost of Ownership», also die ganzheitliche Kostenbetrachtung des Kunden, in den Mittelpunkt zu stellen. Wir bieten unseren Kunden nicht nur die Verpackung, die sie benötigen. Wir unterstützen flexibel und partnerschaftlich z.B. bei regulatorischen Anforderungen in den Zielländern oder bieten Hilfestellung bei Problemen an der Verpackungsmaschine beim Kunden vor Ort. Wir begeistern, weil wir nicht nur den Kunden, sondern auch die Kunden unserer Kunden verstehen. Ihr Unternehmen behauptet sich seit 1876 erfolgreich auf einem immer härter umkämpften Markt. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis? Als Familienunternehmen hat die Schelling AG ihr Handeln langfristig ausgerichtet. Sie hat sich aus meiner Sicht kontinuierlich weiterentwickelt und verfügt daher über die nötige Anpassungsfähigkeit für die ständigen Veränderungen am Markt. Wir investieren viel in die Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in neue Technologien. Die Vielfalt ist sicher eine unserer grossen Stärken. Wir bieten unseren Kunden alles aus einer Hand und setzen auf langfristige Kundenbeziehungen. Die Fragen stellte Markus Frutig an Lucien Denier. Veredelungsbeispiel mit Kaltfolie. 5 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023

Cutting Edge packaging solution by Sonderegger SoBox...SoCool. Die Firma Sonderegger ist bekannt für ihre Kreativität im Umfeld der hochwertigen Druckveredelung. Egal ob Blindprägung, Heissfolienprägung oder Laserstanzen. In allen Disziplinen versucht Sonderegger immer wieder die Grenzen zu durchstossen. Bronschhofen, Kanton St.Gallen produziert schon seit geraumer Zeit hochwertige Verpackungen. Ein Teil der Produktion blieb aber oft Handarbeit. Das macht diese Produktionsart nicht wirklich attraktiv für den Consumer-Markt, wo mit steigender Auflage auch ein interessanter Preis erwartet wird und der Liefertermin ebenfalls ein wichtiger Parameter ist. «SoBox»: voll maschinell hergestellte Boxen, wie vom Möbelschreiner Die sogenannten «SoBox» sind voll maschinell hergestellte Boxen. Sie zeichnen durch ihre scharfen Kanten aus. Bruno und Dimitri Sonderegger sagen: «Man könnte meinen, ein Möbelschreiner habe hier Hand angelegt, da die Boxen in der 45° Gehrung geklebt werden, ähnlich wie bei einer echten Holzkiste.» Bei der einfachsten Produktionsvariante kommt ein Karton mit einer Dicke von 2 bis 4 mm Stärke zum Einsatz. Das kann ein Graukarton oder auch ein durchgefärbter Karton sein. Der Karton kann vorab tief- oder heissfoliengeprägt sein oder auch lasergraviert. Eine edlere Version kam beispielsweise für den «BeBold» Gin zum Einsatz. Ein Graukartonkern wurde dafür mit zwei verschieden farbigen Papieren bespielt, um die edle Produktpräsentationswirkung noch weiter zu akzentuieren. Die Spange, welche die Gin-Flasche aufnimmt, ist ebenfalls aus Karton gefertigt. Wird die Box nicht mehr gebraucht, können die Spangen einfach herausgezogen werden. Damit wird der Box ein zweites Leben als edle Aufbewahrungs- oder Präsentationsbox gegeben. Die bestellbare Grösse reicht von der edel kleinen Visitenkartenschachtel bis zur übergrossen Schuhschachtel für Spirituosen, Kunst- oder sonstige Gegenstände. Dimitri Sonderegger Die Spangen können einfach herausgezogen werden und fer tig ist die Box für weitere Verwendungszwecke. Die SoBox wird maschinell hergestellt und zeichnet sich durch ihre schar fen Kanten aus Mit zwei verschiedenfarbigen Papieren bespielter Graukar ton. Hochwertige analoge Kommunikation ist ein Bedürfnis vieler Kunden. Egal ob sie nun aus der Uhren- Pharma- oder anderer Industrien kommen. Die non-verbale Kommunikation spielt immer-, und meist eine entscheidende Rolle. Ganz speziell trifft das in der Verpackungsindustrie zu. Die Firma Sonderegger AG aus Bilder: Sonderegger 6 packAKTUELL 04 / 2023 Luxusverpackung

Was 1892 mit der Gründung eines Handelsunternehmens durch zwei Brüder begann, stellt heute ein weltweit tätiges Unternehmen in der vierten Generation dar, das Verantwortung übernimmt. Bereits in den 90er Jahren hat Winter & Company mit Wintan® erstmals ein Material aus recycelten Lederfasern eingeführt. Dieser sogenannte Lederfaserstoff sieht echtem Leder zum Verwechseln ähnlich und wird aus Gerbereiabfällen hergestellt. Heute wird das Material nach wie vor zum Bezug von exklusiven Büchern oder Luxuspackungen verwendet. Das recycelte Produkt war der symbolische Startschuss für Winter Wrup-Cycling. Mit dem Begriff bezeichnet Winter & Company das systematische Upcyceln von Produkten aus seinem Portfolio. Damit wird der Einsatz neuer Ressourcen reduziert und die nachhaltige Kreislaufwirtschaft aktiv gefördert. Durch Winter Wrup-Cycling entstehen hochwertige Überzugsmaterialien aus ausgewählten, nachhaltigen Rohmaterialien, vor allem aber mit einem maximalen Anteil an recycelten Rohstoffen aus PostIndustrial-Waste (PIW) und Post-Consumer-Waste (PCW). Ob Naturpapier, beschichtetes Papier, beflocktes Papier, klassisches Bucheinbandgewebe oder textiles Lederimitat: die Anzahl Winter Wrup-Cycling Produkte steigt kontinuierlich an. Die dafür verwendeten Abfälle stammen aus Gerbereien, der Pappbecherproduktion und der Baumwollindustrie. Auch aus Altpapier, aus PET-Abfällen und sogar aus recyceltem Ozeanplastik entstehen edle Materialien mit einer einzigartigen Haptik und Optik. Diese Produkte der neuen Generation weisen hervorragende Materialqualitäten aus und versprechen höchste Qualität in der Anwendung. Winter Wrup-Cycling — Neue Überzugsmaterialien aus recycelten Rohstoffen Winter Wrup-Cycling ist ein Upcycling-Prozess, der die Kreislaufwirtschaft unterstützt und recycelten Materialien ein neues Leben schenkt. Dank dieser stetig wachsenden Produktpalette bietet Winter & Company heute eine Reihe an einzigartigen und nachhaltigen Überzugsmaterialien für Verpackungen, Bücher, Schreibwaren und visuelles Merchandising an. Lassen Sie sich von den Winter Wrup-Cycling Produkten inspirieren und bestellen Sie noch heute Ihre kostenlosen Materialmuster. Papur® Cascada: Papier mit einzigar tiger Tropfenmarkierung – aus 60 % Frischfasern und 40 % PCW winter-company.com 7 packAKTUELL 04 / 2023 Publireportage

Die Nominierten für den Swiss Packaging Award 2023 stehen fest. 21 Verpackungslösungen in sechs Kategorien und zwei Sonderwertungen dürfen auf eine Auszeichnung mit dem renommierten Schweizer Verpackungspreis hoffen. Die Sieger werden am 1. Juni 2023 bekanntgegeben. Dann wird das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI als Ausrichter des Wettbewerbs die Preise im AHA Aarau übergeben. 54. Swiss Packaging Award 2023 Endspurt zum Swiss Packaging Award 2023 Insgesamt wurden 48 Verpackungslösungen von 34 verschiedenen Teilnehmern eingereicht. Darunter vier Anmeldungen für den Nachwuchspreis, bei dem Schülerinnen und Schüler sowie Studierende ihre Verpackungsideen präsentieren können. Der erstmals zu vergebende Sonderpreis der Jury wird für herausragende Verpackungen verliehen. Die Kategorie Nachhaltigkeit war mit 27 Einreichungen wiederum besonders stark vertreten und spiegelt die Anforderungen der Zeit wider: Die Verpackungsunternehmen stehen unter enormem Druck, rezyklierbare und wiederverwendbare Verpackungen, v.a. im Kunststoffbereich zu entwickeln. Die Vielzahl der Einreichungen zeigt, dass die Schweizer Verpackungswirtschaft ihre Hausaufgaben macht. Für herausragende Leistungen im Verpackungswesen Mit dem Swiss Packaging Award zeichnet das Schweizerische Verpackungsinstitut jedes Jahr herausragende Leistungen Das sind die Nominierungen zum Swiss Packaging Award 2023 (alphabetisch geordnet, nach Produktname) Kategorie Nachhaltigkeit Bio-Net Bachmann Forming AG Echovai: Weltweite erste Mehrwegflasche aus thermisch gehär tetem Leichtglas Vetropack AG Schaerer ProCare Schaerer AG Kategorie Convenience Flawa iQ/Nachfüllmodul für digitalen Notfallkoffer GPI Swiss AG Optimierte Verpackung für Implantate Multivac Export AG VivaPen Ivoclar Kategorie Design Tattoo Mender GPI Swiss AG Victorinox 125 Jahre Swiss Army Knife Rheinpack GmbH Wilhelm Apfel Liqueur Flasche Koch AG Kategorie Marketing Elagueur Felco 250-63 Bourquin SA Second Skin plus Bachmann Forming AG Vom Meeresplastik zur Kultflasche – Handy meets #tide ocean material Mibelle AG Kategorie Technik / Konstruktion / Maschinensysteme Echovai: Weltweite erste Mehrwegflasche aus thermisch gehär tetem Leichtglas Vetropack AG Shape-Cup Bachmann Forming AG Verpackungskonzept für Elektrogeräte Model AG Sonderpreis der Jury 2023 Bio-Net Bachmann Forming AG Echovai: Weltweite erste Mehrwegflasche aus thermisch gehär tetem Leichtglas Vetropack AG Shape-Cup Bachmann Forming AG im Verpackungswesen aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Kreativität und Innovationskraft der Schweizer Verpackungsindustrie aufzuzeigen. Unternehmen können ihre Verpackungslösungen in den Kategorien Nachhaltigkeit, Convenience, Design, Marketing, sowie Technik/Konstruktion/Maschinenlösungen einreichen. Pro Kategorie werden maximal drei Verpackungslösungen nominiert, davon wird eine zum Gewinner erkoren. Zum Wettbewerb sind Verpackungen aller Materialien zugelassen. Der Fokus liegt bei der Förderung und Auszeichnung ganzheitlicher Verpackungslösungen, unabhängig vom Packstoff. Neu eingeführt wurde in diesem Jahr der Sonderpreis der Jury. Die Siegerehrung findet am 1. Juni ab 17.00 Uhr im Eventlokal «AHAarau», Aeschbachweg 8, 5000 Aarau statt. Zum Programm: shorturl.at/bgQ03 svi-verpackung.ch mfr Bild: SVI 8 packAKTUELL 04 / 2023 Nominierungen für Swiss Packaging Award 2023

9 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023 Rapida 106 X Schnellste Jobwechsel – damit Sie Ihre Ziele erreichen Die Rapida 106 X verschenkt keine Sekunde: Durch extrem kurze Jobwechsel erreicht sie maximalen Output. Drucken Sie bis zu 20.000 Bogen pro Stunde – auch im Wendebetrieb. Platten- und Bedruckstofflogistik, parallele Rüstprozesse und digitale Services stellen sicher, dass Sie Ihre Ziele jederzeit erreichen. Die Rapida 106 X. Der neue Leistungsmaßstab im industriellen Druck. Koenig & Bauer (CH) AG info@koenig-bauer-ch.com

erfolgten. Trotz aller Aktivitäten wird die vollständige Umsetzung der neuen Richtlinie der EU für Lebensmittel-Kontaktmaterialien noch viel Zeit beanspruchen. Semail rechnet mit dem Start der konkreten Gesetzgebungsphase frühestens gegen Ende 2024, wahrscheinlich aber eher 2025 oder noch später. PPWR und die zukünftigen Anforderungen an Lebensmittelverpackungen André Gierke von epr compact referierte über den Entwurf der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) und die zukünftigen Anforderungen an Lebensmittelverpackungen und deren Hersteller in der EU. Die PPWR soll das Konzept der Kreislaufwirtschaft als Umsetzung des so genannten Green Deals realisieren. Ziel des Entwurfs sind weniger Verpackungsabfälle, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und ein Binnenmarkt ohne Grenzen auch für Verpackungen. Derzeit existiert eine heterogene Struktur in den Ländern bezüglich der Verpackungsgesetzgebung und teils wurden Markteintrittsbarrieren durch nationale Regelungen geschaffen, am stärksten in Frankreich. Neu an dem Verordnungsentwurf ist, dass nun grundsätzlich alle Verpackungen erfasst werden. Die Verpackungsdefinition wird jetzt um E-Commerce-Verpackungen ergänzt, Versandverpackungen bekommen den Status einer Primärverpackung. Auch Kaffeekapseln und Teebeutel werden künftig als Verpackungen definiert. Klebesticker auf einer Banane machen die Bananenschale künftig zu einer Verpackung. Einwegverpackungen und Schrumpffolien für Obst und Gemüse unter 1,5 kg sollen verboten werden, ebenso Mini-Verpackungen für Privathaushalte (beispielsweise Shampoo) oder in der Gastronomie (Essig & Öl) sollen verboten werden. EU-weit harmonisiert werden sollen sämtliche Anforderungen an Verpackungen: Konformität, korrekte Kennzeichnung, fachmännische Dokumentation, möglichst hoher Rezyklat Anteil, Recyclingfähigkeit, Stoffbeschränkungen, industrielle Kompostierbarkeit, Minimierung bei Gewicht und Volumen sowie Aspekte wie Wiederverwendung, Mehrweg, Refill und Pfandlösungen. Ab 2030 soll das Recycling an Leistungsstufen orientiert werden: je schlechter, desto höher die Gebühren, bis hin zu einem Verbot. Bis 2040 soll ein Stufenplan den Rezyklat Anteil stetig erhöhen. Zudem soll auch die Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) harmonisiert werden. Gierke erwartet, dass die PPWR im ersten Halbjahr 2024, noch vor der Neuwahl des EU-Parlaments, Neben der Überarbeitung der bisherigen EU-Verpackungsverordnung (Nr. 94/62/EG), zu der die EU-Kommission am 30. November 2022 einen Entwurf für eine neue Richtlinie veröffentlicht hat, arbeitet die EU bereits seit 2016 an einer Überarbeitung der Rechtsvorschriften für Lebensmittelkontaktmaterialien. Am 18. Dezember 2020 wurde ein Fahrplan auf Basis der EU-Kunststoff- und Chemikalienstrategie veröffentlicht. Start der konkreten Gesetzgebungsphase frühestens Ende 2024 Über den aktuellen Stand dieser Diskussion informierte Rachida Semail von Keller and Heckman LLP in einer LiveZuschaltung aus Brüssel. Ihr kurzes Fazit lautet: Die Revision der Gesetzgebung zu Lebensmittel-Kontaktmaterialien ist nach wie vor im Stadium der Diskussion. Nichts ist entschieden und nichts ist sicher. Es gibt zahlreiche Studien zu den verschiedenen Stoffkategorien bezüglich der Probleme mit Migration und Toxizität von Beschichtungen und Additiven bei Kunststoffen und papierbasierten Materialien, die in die neue Gesetzgebung einfliessen sollen. Hinzu kommen aktuell noch die Auswirkungen der Nachhaltigkeitsanforderungen und der Recyclingziele, die sich aus dem Entwurf für eine neue Europäische Verpackungsverordnung ergeben. Zwischen dem 5. Oktober 2022 und dem 11. Januar 2023 fand eine öffentliche Konsultation in der EU statt, bei der 610 Eingaben Nachhaltigkeit, Recycling und der Trend zu faserbasierten Packstoffen prägen die Branche auch im Verpackungsjahr 2023. Darüber hinaus standen regulatorische Anforderungen wie die geplante Revision der Verpackungsrahmenverordnung in der EU im Fokus der fünften SVI-Jahrestagung, die am 28. März mit rund 90 Teilnehmenden in Zürich stattfand. Teil 1 von 2. Tagungsbericht Nachhaltigkeit treibt Verpackungsentwicklung voran Strahlende Gesichter der Referenten und dem Team des SVI anlässlich der fünften SVI-Jahrestagung. Bild: Markus Frutig 10 packAKTUELL 04 / 2023 SVI Jahrestagung 2023

die Referenten voraus, dass die Verfügbarkeit von Rezyklaten eine grosse Challenge werden wird, da nicht genügend Material verfügbar sei. Ohne das nicht unumstrittene chemische Recycling werden die Rezyklat-Mengenziele nicht zu erreichen sein. Bis 2030 andere Systeme zu etablieren, sei ohnehin sehr ambitioniert. Verpackungsrecycling Schweiz vs. Deutschland Eine Schweizer-Deutsche Sicht auf das Verpackungsrecycling gab Jonathan Scheck von Interseroh aus Deutschland. Wichtig für eine hohe Recyclingquote sind die Aufklärung der Konsumenten und die notwendigen technischen Anlagen. Auch ein auf das Recycling ausgelegtes Verpackungsdesign verbessert die Verwertungsqualität. Dazu wurde in der Schweiz die «Allianz for Design Recycling Plastics» unter dem Dach der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft gegründet. Grundsätzlich sei es schon für das Design wichtig zu wissen, wie das Wertstoffrecyclingsystem aufgebaut ist: Wie funktionieren Sammlung, Sortierung und Verwertung? Scheck erläuterte dies zunächst für die deutsche und danach für die Schweizer Abfallwirtschaft. Kantone und Gemeinden haben dabei deutlich mehr Autonomie als in Deutschland. Zudem gibt es viel mehr direkte Rückgabemöglichkeiten beim Detailhandel. Demgegenüber werden Kunststoffe in Schweizer Haushalten alle im Kehrichtsack entsorgt (und gehen damit in die Verbrennung), während in Deutschland Kunststoffe in Wertstofftonnen oder im Gelben Sack gesammelt werden. Insofern gehen in der Schweiz manche Fraktionen ohne Sortierung direkt in die thermische Verwertung. Aber was ist besser: getrennte Sammlungen oder gemischte Sammlungen mit anschliessender Sortierung? Eine Studie aus Norwegen zeigt: Bei gemischter Wertstoffsammlung wird der meiste Kunststoff wieder eingesammelt und kann nach der Sortierung verwertet werden. Schecks Fazit: Je geringer die Hürden für die Konsumenten sind, desto mehr Material wird gesammelt. Je stärker die Sammlung getrennt erfolgt, desto höher sind die Fehlwürfe und desto höher ist der Anteil, der in den Restmüll geht. Der 2. Teil des Eventreports erscheint im packAKTUELL 5/23. mfr verabschiedet werden soll. Sein Fazit: Harmonisierung, Kennzeichnung, Vollziehbarkeit und Abfallvermeidung sind die positiven Aspekte des Entwurfs. Negativ zu Buche schlagen ein immenser Aufwand für Verpackungshersteller und -verwender, teils unklare Definitionen, eine unklare Verfügbarkeit von Rezyklaten, teils extreme Mehrwegziele und eine generelle verpackungsfeindliche Verbotskultur. Studie zu globalen Trends: Nachhaltigkeit, E-Commerce und Digitalisierung Einblicke in die Arbeit aus Beratungstätigkeit und dem Research über Konsumenten und regulatorische Trends bei Verpackungen gaben Markus Pley und Felix Grünewald von McKinsey & Company. Sie stellten zunächst die globalen Trends wie Nachhaltigkeit, E-Commerce und Digitalisierung vor. Nachhaltigkeitstreiber sind grösstenteils die Konsumenten, obwohl sie nicht wirklich verstehen, was nachhaltig ist und was nicht. Quasi im Konsumentenauftrag treibt auch der Detailhandel voran und setzt vor allem auf Papierverpackungen. Das sei nicht immer nachhaltig, aber es genüge, wenn die Konsumenten dies glaubten. Dementsprechend fiel auch eine Konsumentenstudie von McKinsey aus: Papier, Glas und kompostierbare Materialien sind Top, Kunststoffe sind Flop, auch wenn sie komplett rezyklierbar sind. Auch Kunststoffverpackungen aus rezykliertem Material werden negativ wahrgenommen. Als nachhaltigstes Material benennen die Konsumenten Glas. Aber sind die Konsumenten wirklich bereit, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen? Zwar behaupten dies rund 40 Prozent von sich, aber nur 10 Prozent der Konsumenten setzen dies auch um. Ein Studienergebnis war auch, dass als nachhaltig beworbene Produkte stärker gewachsen sind als andere Produktgruppen. Allerdings kann dies nicht nur auf die Verpackung bezogen werden: Ein Produkt wird als Ganzes und die Verpackung nur zusammen mit der Marke wahrgenommen. Anschliessend erfolgte eine Betrachtung von Verpackungsvorschriften weltweit. Die Schweiz ist dabei ein Sonderfall: Es gibt keine umfassende Verpackungsverordnung (nur punktuelle Konzepte), aber dennoch ein sehr hoher Recyclinganteil. Weltweit sind die Regulierungen extrem komplex und jedes Land muss separat angeschaut werden. Für die neue EU-Verordnung sagten CANPEEL www.okleiner.ch interpack 2023 Messe Düsseldorf / DE, Halle 9, Stand J35/J36 | www.interpack.de

eine sichere Verklebung hängen nicht nur vom richtigen Pumpendruck, sondern auch von Parametern wie Temperatur und Viskosität des Klebstoffs zum Applikationszeitpunkt ab. Green Saver überprüft alle Einstellungen im Klebstoffauftrag und zeigt auf, an welcher Stelle optimiert werden kann. Bis zu 50 % weniger Energieverbrauch Um Energie im Klebstoffauftrag einzusparen, gibt es grundsätzlich drei Hebel: ein optimales Heizmanagement, die Verwendung von modernen Schmelzklebstoffen und der Einsatz von neu entwickelten, energieeffizienten Komponenten. Zum Heizmanagement gehört, dass die Heizzonen-Temperatur am Schmelztank, Heizschlauch und Auftragskopf optimal auf den verwendeten Klebstoff eingestellt sind. Das spart Energie und wirkt sich positiv auf die Auftragsqualität aus. Auch das Ein- und dem der Einsatz des sparsamen Hotmelt-Stitching möglich. Statt durchgezogener Raupen werden kurze Raupen intermittierend aufgetragen. Damit lässt sich der Klebstoffverbrauch sogar um bis zu 40% reduzieren. Ein sauberer Raupen- oder Punktauftrag und Kennen Sie Ihr Einsparpotenzial im Klebstoffauftrag? Anwendern von Klebstoff-Auftragssystemen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Energie, Klebstoff und Druckluft zu sparen oder Ausschuss und Stillstandzeiten zu reduzieren. Green Saver von Robatech nimmt den gesamten Klebstoff-Auftragsprozess unter die Lupe und deckt mit einem 8-PunkteInspektionsbericht mögliches Einsparpotenzial auf. Die Inspektion wird vor Ort durchgeführt und dauert in der Regel pro Klebstoff-Auftragssystem ein bis zwei Stunden. Sie beinhaltet ausserdem eine Beurteilung des Gerätezustands und der aktuellen Auftragsqualität. Robatech möchte mit diesem Service Unternehmen unterstützen, in Zeiten von steigenden Energiepreisen und Rohstoffknappheit, Ressourcen einzusparen. Aus dem 8-Punkte-Inspektionsbericht geht eine klare Empfehlung hervor, wo Unternehmen die beste Einsparwirkung im Klebstoffauftrag erzielen können. Bis zu 30 % weniger Klebstoffverbrauch Viele Produktionsbetriebe applizieren eine grössere Klebstoffmenge als benötigt wird. Da Klebstoff der grösste Kostenverursacher im Verklebungsprozess ist, lohnt es sich hier genauer hinzuschauen. Ein Grund für übermässigen Klebstoffauftrag liegt oftmals an der Verstellung des Pumpendrucks am Schmelzgerät. Nimmt die Klebstoffmenge auf dem Substrat ab, steuert das Betriebspersonal im ersten Schritt häufig mit einer manuellen Erhöhung des Pumpendrucks gegen. Dabei wird allerdings nicht die Ursache des Problems behoben wie zum Beispiel eine verstopfte Düse am Auftragskopf, ein verstopfter Klebstofffilter oder eine zu hohe Klebstoffviskosität. Ist der Pumpendruck erst einmal verstellt, wird nach dem nächsten Filter- oder Düsenwechsel meist unbemerkt eine zu grosse Menge Klebstoff auf das Produkt appliziert. Weitere Gründe für übermässigen Klebstoffauftrag: Es werden zu lange Raupen aufgetragen, die Raupen sind im Querschnitt zu gross oder die Raupen werden auf dem Substrat nicht an der richtigen Stelle appliziert. Auch hier kann eine Analyse zu Einsparungen verhelfen. Bei bestimmten Anwendungen ist ausser- Steigende Energiepreise, Rohstoffknappheit und Versorgungsengpässe belasten zunehmend Unternehmen. Daher stellt Robatech auf der Interpack 2023 Green Saver vor. Mit diesem Service kann das Einsparpotenzial im industriellen Heissleimauftrag ermittelt werden. Grosse Einsparpotenziale im Klebstoffauftrag «Sie brauchen nicht viel. Nur das Richtige.» Mit einem neuen Schmelzgerät, Heizschlauch und Elektrokopf lässt sich viel Energie sparen. 12 packAKTUELL 04 / 2023 Richtig kleben, richtig sparen

auch weniger zur Überhitzung und Verkokung, wodurch die Zuverlässigkeit der Verklebungsqualität erhöht und der Wartungsaufwand reduziert wird. Metallocen-Klebstoffe: stärkere Adhäsionskräfte, geringere Auftragsmengen Auch metallocen-basierte Schmelzklebstoffe bieten Vorteile. Sie sind ebenfalls hitzebeständiger als herkömmliche EVA-Hotmelts. Bei einem Austausch des Klebstoffs kann bei gleichen Auftragsparametern die Klebstoffmenge im Vergleich zu den EVA-Hotmelts um 10 bis 20% reduziert werden. Dies ist auf die stärkeren Adhäsionskräfte der Metallocen-Klebstoffe zurückzuführen. Sie überzeugen zudem durch ein sauberes und zuverlässiges Auftragsverhalten und weniger Verkokung. Es ist empfehlenswert, die Umstellung auf einen neuen Schmelzklebstoff mit dem Klebstofflieferanten zu besprechen. Beim Kauf neuer Komponenten für den Klebstoffauftrag sollte besonders auf deren Energieeffizienz geachtet werden. Robatech zeigt auf der Interpack 2023, was bereits möglich ist. Das Schmelzgerät Vision und der vollisolierte Heizschlauch Performa erzielen im Vergleich zu ähnlichen Mitbewerber-Komponenten der gleichen Kategorie eine Energieeinsparung von bis zu 48%. Zudem ermöglichen beide Komponenten im Zusammenspiel eine ausserordentliche Zuverlässigkeit für wiederholgenauen Auftrag. Die hohen Energieeinsparungen sind übrigens kein leeres Versprechen, sondern wurden in einem unabhängigen Feldversuch bestätigt. Das Tabakunternehmen JT International Schweiz testete zwei Wochen lang das neue Klebstoff-Auftragssystem von Robatech und verglich die Werte mit einem System des Wettbewerbs. JTI war von der hohen Energieeinsparung begeistert . Bis zu 60 % weniger Druckluftverbrauch Je weniger Komponenten mit Druckluft betrieben werden, desto geringer die anfallenden Kosten durch Installation und Wartung. Der Einsatz von modernen, elektrischen Auftragsköpfen anstelle von pneumatisch betriebenen kann den Druckluftverbrauch des Heissleim-Systems um bis zu zwei Drittel reduzieren. Weniger Druckluftverbrauch bedeutet auch weniger potenzielle Leckagen im Druckluftsystem. Welche Möglichkeiten Anwendern zur Verfügung stehen, um Einsparungen im Klebstoffauftrag zu erreichen, deckt Green Saver auf. Manchmal braucht es nicht viel, um eine grosse Wirkung zu erzielen. mfr Interpack 2023: Halle 11, Stand G70 Ausschalten des Schmelzgeräts zum richtigen Zeitpunkt, sowie die Nutzung der Funktion zur Temperaturabsenkung in Abhängigkeit von den Produktionsschichten, reduziert den Energieverbrauch erheblich. Im Rahmen von Green Saver werden das Heizmanagement, die eingesetzten Komponenten sowie die verwendeten Heissleime auf ihre Energieeffizienz hin bewertet. Es kann angebracht sein, von einem herkömmlichen EVA-Hotmelt auf einen metallocen-basierten oder Niedrigtemperatur-Klebstoff zu wechseln. Niedrigtemperatur-Klebstoffe werden bereits bei einer Temperatur von etwa 110 bis 140 °C appliziert. Bei herkömmlichen EVA-Hotmelts beträgt die Applikationstemperatur hingegen 160 bis 185 °C. Somit kann durch die Umstellung auf einen Niedrigtemperatur-Klebstoff Energie eingespart werden. Niedrigtemperatur-Klebstoffe neigen Für einige Anwendungen eignet sich das Klebstof f sparende Hotmelt-Stitching. Sind die Klebstof fraupen am richtigen Or t, Querschnitt und Länge optimal? Bilder: Robatech Packaging & Processing of Besuchen Sie uns: interpack Düsseldorf, 4.-10. Mai 2023 Sicher. Nachhaltig. Aus einer Hand. Portionieren, slicen und verpacken Sie Frischfleisch, Wurst, Schinken und Käse effizient und prozesssicher. Gesteuert über die zentrale MULTIVAC Line Control undmit digitaler Unterstützung der MULTIVAC Smart Services. Unser Engineering-Know-how eröffnet Ihnen über die ganze Prozesskette hinweg weitere Einsparpotenziale: z. B. beim Zuführen, Beladen, Kennzeichnen, Prüfen und Kartonieren. Mit nur einem Ansprechpartner für Beratung, Projektierung, Wartung, Service und Schulung. www.multivac.com

Zünd, der führende Hersteller digitaler Zuschnitt Lösungen, erweitert sein Maschinen-Portfolio um eine leistungsstarke Systemlösung. Mit der neuen Q-Line mit Board Handling System BHS180 und UNDERCAM setzt das Unternehmen neue Massstäbe in der industriellen Palette-zu- Palette-Produktion. Premiere für noch schnelleren Schnitt Verpackungshersteller. Jede einzelne Komponente dieser Systemlösung für den digitalen Zuschnitt wartet mit spannenden Funktionen auf. Im Zusammenspiel garantieren sie die unbeaufsichtigte und unterbrechungsfreie Produktion. Das bietet Anwendern unabhängig von ihrer Unternehmensgrösse enormes Sparpotenzial. Unter dem Strich also eine Investition, mit welcher sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessern können. Das völlig neue Maschinenkonzept hinter der Q-Line mit BHS180 setzt in vielerlei Hinsicht neue Leistungsgrenzen. Neue Maschinenkomponenten sorgen in ihrer Summe für eindrückliche Geschwindigkeiten von bis zu 2,8 m/s. Der neuartige Unterbau der neuen Cutter der Q-Line besteht aus hochstabilem Mineralguss. Er sorgt auch bei Höchstgeschwindigkeiten für ultimative Laufruhe und höchste Präzision im Zuschnitt. Die Produktionsbalken sind aus carbonfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das macht sie sehr leicht und widerstandsfähig. Dadurch können auch anspruchsvolle Materialien bei Top-Speed und mit höchster Qualität verarbeitet werden. Die einzigartige Performance äussert sich unter anderem in einer eindrücklichen Beschleunigung von bis zu 2,1g, für die neue Linearantriebe verantwortlich sind. Dadurch können die Jobs bei noch höheren Geschwindigkeiten verarbeitet werden, was wiederum zu deutlich verkürzten Zykluszeiten pro Job führt. mfr Die intelligente Bedienphilosophie und die hochgradige Automatisierung machen die Q-Line mit BHS180 zur technologisch führenden Zuschnitt Lösung ihrer Kategorie. Die neue Q-Line mit BHS180 ergänzt das bisherige Angebot der Zünd Systemtechnik AG und setzt in der industriellen, wirtschaftlichen Palette-zu- Palette-Produktion neue Massstäbe. Die neue Q-Line mit Board Handling System – BHS180 ist eine integrierte Systemlösung. Sie ist eigens auf die Anforderungen der hochautomatisierten industriellen Endverarbeitung von bedrucktem Bogenmaterial für Displays und Verpackungen abgestimmt. Die einzelnen Komponenten – Bogenzuführung mit UNDERCAM, die neue Cutter Generation Q-Line und die Entnahmeeinheit – sind perfekt aufeinander abgestimmt und ermöglichen eine neue Dimension der Produktivität. Zusammen bieten sie dem Anwender einen stabilen und zuverlässigen Zuschnitt. Und sie machen es Display- und Verpackungsherstellern einfach als je zuvor, ihren Zuschnitt zu automatisieren und damit auf maximale Wirtschaftlichkeit und Effizienz auszurichten. Die Q-Line mit BHS180 macht es Display- und Verpackungsherstellern leichter als jemals zuvor, ihre Produktionsprozesse zu optimieren und ihre Effizienz zu steigern. Neues Maschinenkonzept für höchste Performance Die Q-Line mit BHS180 ist die fortschrittliche und komplette Systemlösung, die die Produktion auf ein neues Niveau bringt. Sie bietet eine einzigartige Performance für jeden Display- und Die neue Q-Line mit BHS180 ist in einer ersten Phase als Doppelbalkensystem in drei verschiedenen Grössen ver fügbar. Bild: Zünd 14 packAKTUELL 04 / 2023 Cut: Neue Maschine für feinsten Schnitt

umgebungen integrieren – und für noch mehr Effizienz auch als zweispurige Lösung auslegen. Ausgestattet sind beide Modelle mit robusten Servoantrieben, die maximale Geschwindigkeiten wie auch ein schonendes Produkthandling auf lange Sicht gewährleistet. Die intelligente Maschinensteuerung und das moderne Werkzeugkonzept, die sogenannten X-tools, stehen dabei gleichermassen für eine zukunftssichere Investition. Insbesondere deshalb, weil der TX 610 ebenso wie der TX 620 für die Nutzung der Multivac Smart Services und der Multivac Line Control ausgelegt ist –Tools für maximale Transparenz und effizienten Anlagenbetrieb. Im Vergleich zu den bisherigen, im Markt verfügbaren TX-Baureihen wurde die TX 6-Serie mit dem Ziel einer kompakten, kosteneffizienten Lösung komplett neu entwickelt. «Designsprache, Funktionalitäten und Anwendungsbereiche hingegen lehnen sich an die grossen Brüder, also die 7er und 8er Baureihen an», unterstreicht Franziska Schreiber. Was den TX 610 vom TX 620 unterscheidet, ist im Wesentlichen die Maschinenlänge und die nutzbare Grösse des Werkzeugs. Interpack: Halle 5 / A23; Halle 16 / C57; FG Halle 4 / 04-01 – 05-16 Wie bereits die leistungsstarken TX 7- und TX 8-Serien bieten auch die platzsparenden Neuzugänge im Portfolio all das, was Kunden von einer zukunftsweisenden Maschinengeneration erwarten können. Auch in puncto Zuverlässigkeit, Bedienbarkeit und Hygiene. Angesichts der aktuellen Herausforderungen und der damit verbundenen Kostenexplosionen kommen die kompakten Traysealer gerade zur rechten Zeit. Denn: «Sie tragen durch ihren kleinen Footprint gezielt zur Leistungssteigerung auf engstem Raum bei – und dies nachhaltig, flexibel und vor allem kostenattraktiv», betont Franziska Schreiber, Product Manager bei Multivac. Der Verpackungsspezialist komplettiert damit sein Angebot im Bereich der TX-Klasse, deren Erfolgsgeschichte mit dem vollautomatischen TX 710 im Jahr 2019 ihren Anfang nahm. Performance auf höchstem Niveau Entwickelt für ein breit gefächertes Anwendungsspektrum mit schnellen Produktwechseln und hoher Taktleistung, begeistern die neuen Modelle technisch gesehen mit intelligenter Maschinen- und Liniensteuerung, höchsten Hygienestandards und gewohnter Zuverlässigkeit. Problemlos lassen sie sich dank ihres kompakten Aufbaus zudem in unterschiedlichste ProduktionsNeue Traysealer-Modellreihe an der interpack Neue Kompakt- Klasse Kompakt, vielseitig, vernetzt: Die neuen Multivac Traysealer sollen durch eine herausragende Performance unter aussergewöhnlich effizienter Nutzung der verfügbaren Produktionsfläche überzeugen. Bild: Multivac 15 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023 SIE BRAUCHEN NICHT VIEL. NUR DAS RICHTIGE. Kennen Sie Ihr Einsparpotential im Klebstoffauftrag? Unser 8-Punkte-Inspektionsbericht liefert wertvolle Daten für fundierte Entscheidungen. Jetzt Termin vereinbaren: savings.robatech.com 4.–10.5.2023 STAND G70 HALLE 11

Erfolgreiche GV mit Weichenstellungen Der Verband PackPrint.Swiss führte am 30. März seine 75. Generalversammlung in der Richemont Gastronomie in Luzern durch. Eine stattliche Teilnehmerzahl nahm an diesem wichtigen Anlass teil. Unter anderem wurde ein neuer Präsident gewählt und neue Aus- und Weiterbildungsangebote lanciert. Neben der Wiederwahl der Vorstandsmitglieder Josef Burri, Alfred Fritz und Markus Josat gab es einen Wechsel im Präsidium. Elisabeth Fehr trat nach sieben Jahren als Präsidentin zurück, bleibt aber im Vorstand. Vorstandsmitglied Dieter Janout stellte sich als Präsident zur Verfügung und wurde einstimmig gewählt. Dieter Janout ist Mitgründer der Amagoo AG in Arbon und seit 2016 im Vorstand aktiv. Aus- und Weiterbildungsangebote 2023 erweitert Der Vorstand und die Geschäftsstelle der Packprint.Swiss bauen das umfangreiche Aus- und Weiterbildungsangebot laufend aus. Nach der erfolgreichen Lancierung des Weiterbildungskurses «Qualitätsrasterflexo» Ende 2022, durchgeführt von Roger Oberholzer in den Räumlichkeiten der All4Labels Schweiz AG, sind für 2023/2024 weitere Kurse geplant: → Qualitätsrasterflexo → Farbmischkurs → Arbeitssicherheitskurs → Workshop Nachhaltigkeit (zu Themen u.a. Ökonomie, Ökologie, Governance) Neues Ausbildungsangebot: Verpackungsdruckpraktiker/in Mit dem Verpackungsdruckpraktiker/in hat PackPrint.Swiss ein neues Berufsbildungsangebot gestaltet. Hintergrund dieser neuen Ausbildung war die aktuelle Arbeitsmarktsituation und der Fachkräftemangel in der Branche. PackPrint.Swiss hat es sich zur Aufgabe gemacht, ungelernten Arbeitskräften, motivierten Erwachsenen und Zuzügern aus anderen Regionen oder Ländern eine wertvolle Chance zu geben, eine ihren Möglichkeiten angepasste Ausbildung in der Branche zu absolvieren. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und beinhaltet als Schwerpunkt eine begleitete Praxisausbildung in einem Mitgliedsbetrieb. Sie steht auch Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund oder Lernschwierigkeiten offen, die aus verschiedenen Gründen (noch) keinen Zugang zu einem anerkannten Berufsabschluss EFZ haben. Die Lerninhalte und Lernziele werden individuell auf die Lernenden abgestimmt und gemäss Ausbildungsreglement vom 1. Januar 2023 zwischen dem Ausbildungsbetrieb und PackPrint. Swiss koordiniert. Qualifikationsverfahren 2024 in den Startlöchern Zu diesem Zweck verabschiedet der Verband das bisherige Berufsbild Flexodrucker/in EFZ mit der letzten Abschlussprüfung in diesem Jahr und beginnt nun mit den Vorbereitungsarbeiten für das erste Qualifikationsverfahren 2024 für das neue Berufsbild «Verpackungsdrucker/in EFZ». www.packprint.swiss/bildung/verpackungsdruckpraktiker mfr Der Vorstand PackPrint.Swiss (v. li.): David Clavadetscher Geschäf tsführer PackPrint.Swiss, Alfred Fritz (Reflex Druckvorstufe AG), Dieter Janout (neuer Präsident /Amagoo AG), Elisabeth Fehr (All4Labels Schweiz AG), Josef Burri (jbb Verpackungsdruck) und Markus Josat (Helvetikett AG). Bild: Lisa Clavadetscher Der frisch gewählte Präsident Dieter Janout. Bild: DFTA 16 packAKTUELL 04 / 2023 PackPrint.Swiss

17 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023 Inspiration pur – Interpack 2023 4 /2023 KEIN HANDY ZUR HAND? KEIN PROBLEM, HIER STEHT: FÜR INNOVATIONEN ENTLANG DER GESAMTEN WERTSCHÖPFUNGSKETTE STEHT DIE INTERPACK. AKTUELLE BEISPIELE AUS DER VERPACKUNGSINDUSTRIE ZEIGEN, WIE DIE SCHONUNG VON RESSOURCEN GELINGEN KANN. DIE BRANCHE IST IMPULSGEBER.

18 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023 IM FOKUS VERPACKUNGSWELT IM WANDEL Die «Hot Topics» der Interpack– Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung, digitale Technologien und Produktsicherheit – sind in allen Bereichen der Verpackungswirtschaft präsent. Diese vier Themen greifen ineinander über, sind essenziell, aber letzt - endlich auch nur in der Gesamtheit Erfolgsgaranten für die Branche. Bilder: Revoltan / Adobe Stock IM FOKUS

19 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023 INSPIRATION PUR – INTERPACK 2023 Konkreter: Echte Nachhaltigkeit funktioniert nicht ohne Kreislaufwirtschaft. Und ohne Produktsicherheit geht es ohnehin nicht, erst recht nicht im Lebensmittelsektor oder in der Pharmabranche. Wenn auf der Interpack Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette präsentiert werden, spielen all diese «Hot Topics» eine Rolle. Der Deutsche Verpackungskongress in Berlin, der vom Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) veranstaltet wurde, hatte das Leitthema VUCA ausgerufen. Das Akronym VUCA steht für Volatility (Unbeständigkeit), Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit) und soll den Wandel in der Verpackungswelt zum Ausdruck bringen. «VUCA beschreibt neuartige Zustände, die unbekannte Bedingungen mit sich bringen. Damit beschreibt es auch eine Welt, die ganz anders aussieht als noch vor drei Jahren. Viele Gewohn- und Gewissheiten wurden durch die Ereignisse und Krisen der jüngsten Zeit auf den Kopf gestellt. Auch für die Wertschöpfungskette der Verpackungen sind die Auswirkungen enorm – und erfordern neue Fragen, neues Denken, neue Strategien und neue Mittel», sagt Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts. Wie komplex das Thema Ressourcenschonung sein kann, verdeutlichte etwa der Vorstandschef der Schott AG. Denn als Hersteller von Spezialglas, unter anderem für Pharmaverpackungen, ist das Unternehmen auf viel Energie angewiesen. Der Wandel zur Klimaneutralität ist gewollt, aber auch von Hürden begleitet. Grosse Markenhersteller und Händler berichten von ihren Herausforderungen – dass sich die Branche zum Beispiel auf viele europäische Regulierungen einstellen muss und sich Verhaltensänderungen bei Konsumentinnen und Konsumenten nur langsam zeigen. Auf den folgenden REPORT-Seiten finden Sie neue Einblicke, informative Hintergründe und spannende Fakten über die heissen Themen der Verpackungsbranche.

20 Themengebiet packAKTUELL 04 / 2023 DRINGEND BENÖTIGT: VERFÜGBARKEIT VON GRÜNER ENERGIE KREISLAUFWIRTSCHAFT Ob Ceran-Kochflächen, Ampullen oder Smartphonebeschichtungen: Immer mehr Produkte, die aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken sind, benötigen Spezialglas. Das Unternehmen Schott, Erfinder der Ceran-Platte, ist damit «am Puls der Zeit», wie Dr. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender der Schott AG, sagt. Erst wenn der Technologiewandel in energieintensiven Industrien abgeschlossen ist, kommt die klimaneutrale Produktion. Das Spezialglasunternehmen Schott setzt hier vor allem auf zwei Pfade: die Elektrifizierung der Schmelzwannen auf Basis von Grünstrom und den Einsatz von grünem Wasserstoff. Schott-Vorstandschef Dr. Frank Heinricht, zugleich Präsident des Bundesverbands Glasindustrie, gibt Einblicke.

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